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Bronzestatue von Kölner KünstlernBei Brügelmann in Deutz näht jetzt ein Heinzelmännchen

Lesezeit 2 Minuten
Helmut Brügelmann und seine Tochter Lena-Theresa Förster mit Heinz Brügel

Helmut Brügelmann und seine Tochter Lena-Theresa Förster mit Heinz Brügel

Die Künstler Heike Haupt und Anton Fuchs haben das Projekt um die Heinzel-Figuren gestartet. Nun steht auch in Deutz eine Bronzefigur .

„Wie war zu Köln es doch vordem, mit Heinzelmännchen so bequem!“, mit diesen Worten beginnt August Kopisch sein Gedicht über die „Die Heinzelmännchen zu Köln“ (1836). Die Sage über die kleinen Hausgeister, die sich des Nachts aus ihren Verstecken schleichen und die Arbeit der Kölner Handwerker erledigen, ist weit über Köln hinaus bekannt – und auch heute noch im Stadtbild verankert. Nicht nur beim Weihnachtsmarkt „Heinzels Wintermärchen“ oder dem Heinzelmännchenbrunnen.

Bei Brügelmann nähten damals 2000 Näherinnen

In den vergangenen Jahren hat das Kölner Künstler-Duo Heike Haupt und Anton Fuchs Heinzelmännchen an verschiedenen Orten in der Stadt aufgestellt. Am 4711-Haus badet ein Heinz im kölnischen Wasser, am Peters Brauhaus wartet Heinz Köbes mit seinem Kranz und in der Eingangshalle des Krankenhauses Merheim steht als Dank an die Mitarbeiter des Gesundheitswesens eine bronzene Krankenpflegerin und ein bronzener Rettungssanitäter. Die jüngste und mittlerweile 33. Statue des Projekts „Die Heinz Welt“ steht nun in Deutz, es ist die 26. Adresse auf dem Heinz Weg.

An der Brügelmannstraße näht jetzt fleißig Heinz Brügel. Von der Straße aus einsehbar wacht das Heinzelmännchen an der Pforte der alten Textilwarenfabrik. „Für mich sind die Heinzelmännchen ein Teil von Köln“, sagt Helmut Brügelmann. Er und seine Tochter Lena-Theresa Förster leiten Brügelmann Textilien als geschäftsführende Gesellschafter in sechster und siebter Generation.

„Zu guten Zeiten nähten bei uns 2000 Näherinnen“, sagt Brügelmann. Diese Zeiten sind schon lange vorbei, doch der Heinz soll mit seiner Nähmaschine an diese Ursprünge der Firma, damals noch in der Altstadt beheimatet, erinnern. Heute hat sich das Geschäft diversifiziert, Textilien spielen neben der Immobilienverwaltung die kleinere Rolle.

Als Vorlage für den Heinz diente Heike Haupt ein altes Foto aus der Fabrik, das Brügelmann ihr zeigte. Insgesamt habe es ein halbes Jahr gedauert, die kleine Statue zu fertigen, sagt Haupt. Mit all seinen Details und der Nähmaschine sei Heinz Brügel deutlich aufwendiger gewesen als eine Einzelfigur. Die Künstlerin verzichtete zugunsten von „wir helfen“, der Aktion des „Kölner Stadt-Anzeiger“ für Kinder und Jugendliche in Not, auf einen Teil ihres Honorars. Brügelmann Textilien kündigt an, dafür einen Beitrag an die Aktion zu spenden.