Der verstorbene Entertainer Hans Süper, zu Lebzeiten bereits eine Legende, begegnete seinen Mitmenschen stets nahbar und freundlich. Sein Denkmal im Stadtteil Sülz, wo er lebte, wurde mit Lachen und Tränen enthüllt.
Denkmal für Hans SüperDer Mann mit der Flitsch ist zurück
Seit 1974 brachte Hans Süper als Teil des „Colonia Duetts“ das Kölner Publikum und auch weit über die Grenzen der Stadt hinaus zum Lachen und begleitete mit seiner Flitsch Jahr für Jahr den Karneval. Als der Unterhalter und Musiker Ende 2022 im Alter von 86 Jahren starb, dauerte es dann keine drei Monate, bis sich im März 2023 die Hans-Süper-Gesellschaft gründete, deren Hauptziel es ist: „Hans als Karnevalisten und als Menschen in Erinnerung zu halten.“
So formulierte es Rüdiger Brühl, Präsident der Gesellschaft, als bei der Enthüllung des bronzenen Hans-Süper-Denkmals am vergangenen Sonntag ebendieses Ziel wohl zumindest für den Anfang erfüllt wurde. Über 200 Menschen begleiteten die emotionale Zeremonie, bei der in Gedenken an den Verstorbenen sowohl gelacht und gesungen als auch geweint und getrauert wurde.
Einmeter-Statue mit 200 Kilogramm
Auf der Berrenrather Straße in Sülz, nahe des letzten Wohnortes von Hans Süper, grüßt nun eine zirka ein Meter große und 200 Kilogramm schwere Statue freundlich alle Passanten. Genau deswegen – und wegen ihrer lebensnahen Gestaltung durch die Künstler Anton Fuchs und Heike Haupt – zeichne das Denkmal den Musiker so authentisch, erzählte dessen Enkel Christian Süper. Mit Tränen in den Augen erklärte er den Anwesenden: „Opa war immer lustig und freundlich. Vor allem aber war er sehr nahbar. Ich glaube, deshalb lebt er in den Erinnerungen weiter. Wenn ich Opa zufällig mal wieder auf der Sülzburgstraße in einem Café oder beim Bäcker getroffen habe, haben ihn dort natürlich auch andere erkannt. Er hat sich immer die Zeit genommen, sie zu grüßen oder sich kurz zu unterhalten.“
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Dieses Bild vom Verstorbenen bestätigte bei der Einweihungsfeier auch die 72-jährige Ruth, die in Sülz geboren wurde und seither dort lebt: „Ich erinnere mich an einen fröhlichen Hans Süper. Er hat immer gelacht.“ Besonders gerne denke sie an ihre Lieblingsanekdote mit Hans Süper zurück, ergänzte die Rentnerin: „Eine Freundin aus Düsseldorf hat mich besucht und war ganz aufgeregt, als uns der Hans auf der Straße begegnet ist. Da meinte ich nur: ,Das ist hier normal, den sehe ich öfter als dich'."
Tommy Engel sang zu Ehren des Ehren der Kölner Legende
Die Enthüllung besuchten zahlreiche weitere Anwohner aus Sülz, aber auch ein darüber hinaus bunt gemischtes Publikum. Insbesondere viele Familien mit Kindern waren vor Ort. Matthias, der mit seinen zwei Söhnen auf die Enthüllung der Statue wartete, meinte: „Hans ist eine Identifikationsfigur. Deshalb finde ich es gut, dass er sein Denkmal kriegt“. Die Trauer um den Verlust des bodenständigen Unterhalters und die Sehnsucht nach seinesgleichen standen allen Anwesenden ins Gesicht geschrieben.
Bevor die Statue allerdings enthüllt wurde, unterhielt Tommy Engel von den „Bläck Fööss“ die Anwesenden noch musikalisch. Dazu passend hat die Hans-Süper-Gesellschaft beschlossen, junge Karnevalskünstler jährlich zu fördern: „Am ersten Advent vergeben wir zum ersten Mal den Hans-Süper-Preis. Dotiert ist er mit 1111 Euro und garantierten Auftritten in der jeweiligen Session“, berichtete Rüdiger Brühl. Auch damit wolle die Gesellschaft das Andenken an Hans Süper wahren.
Künstler wollen kein Honorar für die Statue
Besonders gespannt auf die Enthüllung, die um zwölf Uhr stattfand und allgemeine Begeisterung auslöste, blickten die beiden Künstler Anton Fuchs und Heike Haupt. „Wir kennen Hans seit ewigen Zeiten“, berichtete Anton Fuchs und Heike Haupt ergänzte: „Er kam oft im Atelier zu Besuch und hat uns immer unterstützt.“ Deshalb sei die Aufgabe auch persönlich sowohl interessant als auch kompliziert gewesen. Wegen ihrer Verbundenheit zu Hans Süper haben die beiden Künstler kein Honorar für ihre Arbeit genommen.
Um die dennoch anfallenden Materialkosten zu finanzieren, hat auch die Stadt das Projekt finanziell unterstützt. Die Lindenthaler Bezirksbürgermeisterin Cornelia Weitekamp war dementsprechend bei der Einweihung der Statue auch vor Ort und betonte: „Für die Sülzer ist Hans Süper auch nach seinem Tod nicht wegzudenken, deshalb unterstützt die Stadt die Gesellschaft.“
Mit Flitsch in der Hand und dem markanten Schnurrbart im Gesicht wurde die Statue schließlich enthüllt. Freundlich lächelnd begutachtet die Statue fortan das Geschehen in Sülz – „ganz wie noch zu Lebzeiten“, wie es Christian Süper abschließend zusammenfasste.