Die Stadtentwässerungsbetriebe haben eine neue Biogasanlage eingeweiht. Die Anlage soll Köln dabei helfen, bis 2035 klimaneutral zu sein.
„Deutliche Verbesserung der CO₂-Bilanz“Steb Köln eröffnen neue Biogasanlage im Großklärwerk Stammheim
Die neue Aufbereitungsanlage von Biogas im Großklärwerk der Stadtentwässerungsbetriebe (Steb) Köln in Stammheim soll einen „wichtigen Beitrag leisten, dass Köln das Ziel erreicht, bis zum Jahr 2035 eine klimaneutrale Stadt zu sein.“ Das betonten alle für das Projekt Verantwortlichen und daran Beteiligten am Mittwoch bei der feierlichen Inbetriebnahme der Biogasaufbereitungsanlage (BGAA) auf dem Unternehmens-Areal an der Egonstraße. Mit dem symbolischen Aufdrehen der Zugangsleitung zum Gasnetz weihten Steb-Vorständin Ulrike Franzke und William Wolfgramm, Dezernent für Klima, Umwelt, Grün und Liegenschaften der Stadt Köln, gemeinsam mit den Fachleuten der Steb Köln und geladenen Gästen wie dem Bürgerverein Stammheim die Anlage ein.
Überschüssiges Biogas kann dort nun so aufbereitet werden, dass es in das Erdgasnetz eingespeist werden kann. Das eröffnet neue Möglichkeiten: „Das aufbereitete Biogas kann an anderen Standorten der Steb und der Stadt Köln genutzt werden, fossiles Erdgas ersetzen und damit die CO₂-Bilanz der Stadt und der Steb deutlich verbessern – ein großer Schritt und wichtiger Beitrag für die nachhaltige Energieversorgung“, sagte Franzke. Sie sei stolz darauf, mit dem Projekt „das enorme Potenzial der Kläranlage in Stammheim für die Energiewende zu nutzen“.
Neue Anlage spart 4100 Tonnen CO₂ im Jahr ein
Die Steb-Vorständin kündigte darüber hinaus den „massiven Ausbau von Photovoltaikanlagen sowie die Errichtung einer Windenergieanlage“ an. In der neuen BGGA wird überschüssiges Klärgas auf Erdgasqualität aufbereitet und in das Erdgasnetz eingespeist. Der Leiter des Steb-Projekts, Wilfried Schmitz, sagte: „Mit einer Aufbereitungskapazität von bis zu 800 Normkubikmetern Klärgas und einer Leistung von 4,9 Megawatt stellt diese Anlage einen wichtigen Baustein in der Energieinfrastruktur der Stadt dar“. Pro Jahr werde die Anlage etwa 20 Gigawattstunden Biomethan erzeugen, so der Experte. „Das entspricht einer signifikanten Einsparung von rund 4100 Tonnen Kohlendioxid (CO₂) jährlich“, erläuterte Schmitz.
William Wolfgramm lobte das Ziel der Stadtentwässerungs-Betriebe, als öffentliches Unternehmen „beim Klimaschutz eine Vorreiterrolle“ einzunehmen und die „bedeutende Rolle des Unternehmens bei der Transformation der klimaneutralen kommunalen Energieversorgung“. Die Weiterentwicklung des Großklärwerks Köln-Stammheim sei ein wesentlicher Bestandteil, so der Umweltdezernent. In Ergänzung mit den parallel vorhandenen Ausbauplänen zu Photovoltaik und Windkraftenergie für Köln sei dieser Weg deutlich leichter gangbar. Die Stadt Köln soll laut Ratsbeschluss und dem im vergangenen Jahr dafür vorgelegten Aktionsplan zehn Jahre früher die Klimaneutralität erreichen, als es das Land NRW mit der Zielvorgabe 2045 vorgibt.