„Die Pommesgabel ist weg“Köln streitet über Logo ohne Dom – Protest von Schramma
Köln – Köln ohne Dom? Unvorstellbar. Dementsprechend hoch kochen die Emotionen nach der Ankündigung der Kölner Stadtverwaltung, die weltberühmten Turmspitzen ab Juli aus dem offiziellen Stadt-Logo zu streichen. Es sei nicht mehr zeitgemäß, habe eine Marktanalyse ergeben, sondern „altbacken, sperrig, emotionslos“. Schlagwörter, die in Köln vor allem einen Mann auf die Palme bringen: Alt-OB Fritz Schramma.
Stadt Köln: Neues Logo ohne Dom
In seiner Amtszeit war das nun kritisierte Logo mit den Domspitzen erarbeitet worden. „Als wir damals nach 2001 ein neues Logo in Auftrag gegeben haben, war das schlichtweg notwendig, um einen einheitlichen Auftritt zu gewährleisten. Es kursierten damals wildwüchsige Eigendarstellungen in unterschiedlichen Größen, Formen, Farben und Schriftzügen.
Jedes zweite Amt mit eigenwilligen Kreationen. Das musste anders werden, ich wollte einen einheitlichen wiedererkennbaren Auftritt mit Alleinstellungsmerkmalen unserer Stadt“, erklärt Schramma die damalige Entstehungsgeschichte.
Dazu zählten die Stadtfarben rot-weiß aus der alten Hansezeit, der Doppeladler als amtliches Hoheitszeichen, der Schriftzug „Stadt Köln“ und eben der Kölner Dom. „Diesen hatten wir durch elegantes Aussparen sichtbar, aber nicht aufdringlich integriert. Der gesamte Logoblock wurde durch eine feine rote Linie an der linken Seite einheitlich gefasst. Was daran altbacken, sperrig, emotionslos und von oben herab sein soll, verstehe, wer wolle oder wer Geld zu viel hat“, empört sich das ehemalige Stadtoberhaupt. Schramma weiter: „Ich rufe die Kölner und Kölnerinnen auf, sich gegen diese Modernisierung des Logos zu wehren und zu protestieren.“
Köln-Logo ohne Dom-Türme: Kritik auch von der Kirche
Zuvor hatte bereits Stadtdechant Robert Kleine das neue Logo kritisiert: „Ich frage mich, ob es so gut ist, den Dom verschwinden zu lassen. Immerhin wird der Dom auch die nächsten zehn Stadt-Logos überstehen. Da bin ich zuversichtlich.“ Ebenso schlägt die Entscheidung der Stadt in den sozialen Netzwerken hohe Wellen. Auf der Facebook-Seite des „Kölner Stadt-Anzeiger“ wird über die Abkehr vom alten Köln-Logo diskutiert.
Das könnte Sie auch interessieren:
„Für so einen Schwachsinn werden Gelder verbrannt, unfassbar“, heißt es dort unter anderem. Oder: „Ein Streichen der Domspitzen bedeutet eine deutliche Preisgabe der eigenen Identität. Man sollte mit den eigenen Pfunden wuchern!“ Doch es gibt auch viele Befürworter, die den Dom im Logo nicht vermissen. Die Stadt sei mehr als die Kirche, es sei richtig, sämtliche religiösen Bezüge aus dem Stadtlogo zu entfernen. Ein anderer hingegen schreibt nur: „Die Pommesgabel ist weg, endlich!“