Mit der Kölschpo-Band Pläsier macht Sabi Offergeld schon rund zehn Jahre Musik. Jetzt hat sie ihre erste Single alleine herausgebracht.
Hochdeutsch statt kölschPläsier-Sängerin startet nebenbei Solo-Karriere
Bekannt ist sie als Sängerin der Kölschpop-Band Pläsier, doch jetzt will Sabi Offergeld als „#Sabi“ auch solo – und auf Hochdeutsch – durchstarten. Ihre erste Single „Bei mir sein (Bald ist alles vorbei)“ wurde im August veröffentlicht. „Ich war sehr aufgeregt vor der ersten Hörprobe. Das war das erste Mal, dass die Leute mich auf Hochdeutsch singen hören.“ Nach den ersten positiven Rückmeldungen sei der Druck aber abgefallen, erzählt Offergeld im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Auch, wenn es zeitlich herausfordernd wird, will Offergeld neben ihrer neuen Solo-Karriere auch weiter Frontsängerin von Pläsier bleiben. Dafür hat sich die Kölnerin auch schon einen Plan zurechtgelegt: „Im November bringen wir wahrscheinlich zum Start der Session einen neuen Song von Pläsier raus. Aber im Dezember ist im Karneval ja quasi Pause, da kann ich wieder was als Sabi veröffentlichen.“ Timing ist alles. Und vor Sessionsstart kommt vielleicht auch noch eine weitere Sabi-Single. Offergeld hat schließlich noch rund 15 Songtexte in der Schublade liegen. Das würde schon für ein Album reichen, die Sängerin hat sich aber dagegen entschieden und möchte stattdessen etwa alle zwei Monate eine neue Single veröffentlichen.
Kölner Musikerin #Sabi singt über Mental Health
Den Wunsch und Plan, solo durchzustarten, habe sie schon seit rund sechs Jahren – aber es kam immer irgendwas dazwischen. „Jetzt hat es sich richtig angefühlt.“ Offergeld sei schon immer ein Karnevalsjeck gewesen, aber gleichzeitig eben auch ein Deutsch-Pop-Fan. „Es haben schon immer zwei Herzen in meiner Brust geschlagen. Jetzt kann ich endlich beiden Herzen Raum bieten.“
Die Songs, die sie über die Jahre für ihr Soloprojekt geschrieben hat, seien keine Option für Pläsier gewesen: „Karneval ist auf Feiern ausgelegt, da will man in eine andere Rolle schlüpfen.“ Bei ihren Solo-Songs aber geht es um Beziehungen, Selbstzweifel und Angst. „Musik kann einen in solchen Phasen auffangen. Ich will Menschen, die eine schlechte Zeit durchmachen, empowern. Ihnen zeigen, dass sie nicht allein sind.“ Und auf Hochdeutsch kann sie dabei mehr Menschen erreichen.
Alle Songtexte, die sie schreibt, seien autobiografisch. „Ich verarbeite Gefühle und Erlebnisse durchs Schreiben.“ Das seien mal Nachrichten an Freundinnen und mal kurze Texte in einem Notizblock oder Tagebuch. Und daraus entstehen am Ende ihre Songs. So auch „Bei mir sein (Bald ist alles vorbei)“. In dem Song rechnet Offergeld mit einer Beziehung ab, die von vielem Warten und vielleicht falscher Hoffnung erzählt.
Der Anfang gleicht einer Ballade, wird dann aber hoffnungsfroher. Am Ende tanzt Offergeld im Regen unter einer Discokugel. Was beim Videodreh für Schwierigkeiten gesorgt hat (die Discokugel durfte nicht nass werden), hat für die Kölnerin eine tiefere Bedeutung: „Manchmal geht man durch schlechte Zeiten, aber es liegt immer an einem selbst, das Beste daraus zu machen.“ Oder anders gesagt: „Man kann auch im Regen tanzen.“