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„Eine Zumutung“Kölner Politiker streiten über Halt der Touristenbusse in Adventszeit

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Der Ottoplatz in Deutz (Archivbild)

Köln – Ob die Weihnachtsmärkte aufgrund der Corona-Pandemie in diesem Jahr stattfinden, will Andrea Blome nicht vorhersagen. Dennoch, so die Verkehrsdezernentin, müsse eine Lösung gefunden werden, um den Verkehr in der Adventszeit bestmöglich abwickeln zu können. Im Verkehrsausschuss am Mittwoch beriet der Stadtrat über den Umgang mit den Touristenbussen, die seit Anfang des Jahres an der Gereonstraße halten.

Doch eine Einigung über eine langfristige Lösung konnte nicht erzielt werden. Dem mit Kosten von rund 640.000 Euro verbundenen Vorschlag der Verwaltung, dass Reisebusse den Messeparkplatz unter der Zoobrücke am Pfälzischen Ring ansteuern, wo die Touristen in Shuttlebusse umsteigen können, die sie zur KVB-Haltestelle Heumarkt – und später zurück – bringen, stimmten die Politiker nicht zu. Jedenfalls nicht vollständig. Das Abholen der Besucher soll wie von der Verwaltung vorgeschlagen mit einem Shuttleservice erfolgen.

Wilde Diskussionen um Halt der Touristenbusse

Wilde Diskussionen gab es stattdessen über den Ort, an dem die Besucher aussteigen sollen. „Uns ist ein Haltepunkt in der Innenstadt wichtig“, sagte Dirk Michel, verkehrspolitischer Sprecher der CDU. Jedoch nicht in der Komödienstraße, die die Reisebusse noch in den vergangenen Jahren angefahren haben. Auch die Gereonstraße wird nicht als dauerhaft geeigneter Ort angesehen. „Wir bitten die Verwaltung daher, weitere Haltepunkte für das Aussteigen zu prüfen“, so Michel.

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Lino Hammer von den Grünen stimmte zu und stellte einen entsprechenden Ersetzungsantrag. Allerdings so kurzfristig, dass er ihn nicht schriftlich vorlegen, sondern nur vorlesen konnte – zum Unmut von SPD, FDP und Linken, die sich überrumpelt fühlen. „Was Schwarz-Grün hier abliefert, ist eine Zumutung“, sagte Michael Weisenstein (Linke), und Ralph Sterck (FDP) wand ein: „Ich stimme doch jetzt keinem Blankoscheck zu, wenn ich nicht weiß, wo genau sich dieser Haltepunkt in der Innenstadt befinden soll.“

Entscheidung soll in der Ratssitzung fallen

Um eine Entscheidung nicht erst bei der nächsten Sitzung des Verkehrsausschusses im September fällen zu können, was eine Umsetzung in diesem Jahr erheblich erschweren würde, einigten sich die Politiker auf einen vorläufigen Kompromiss. Sie wollen den Ottoplatz in Deutz, der von der Verwaltung bereits zu Beginn als Alternative zum Heumarkt vorgeschlagen wurde, als möglichen Ausstiegsort in den Fraktionen diskutieren und entsprechende Anträge stellen.

Eine Entscheidung soll bereits in der Ratssitzung am kommenden Donnerstag gefällt werden. Für die Adventszeit 2021 müsse allerdings eine langfristige Lösung gefunden werden.