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Pläne der Stadt KölnWarum Autofahrer bald weniger Platz auf der Rheinuferstraße haben

Lesezeit 3 Minuten
Radweg Rheinuferstraße

Radfahrer auf der Rheinuferstraße

  1. Die Stadt plant umfangreiche Änderungen am linksrheinischen Rheinufer und auf der Rheinuferstraße.
  2. Autofahrer müssen auf der Rheinuferstraße künftig mit mehr Staus rechnen. Auch die Promenade soll schöner werden. Die Umbaupläne im Überblick.

Köln – Die Stadt will die gesamte Rheinuferstraße von drei auf zwei Spuren reduzieren, damit Radfahrer die wegfallende Autospur benutzen können. Die Verwaltung plant, zunächst den Abschnitt zwischen Deutzer Brücke und Malakoffturm umzubauen. Diese Maßnahme sei „ein erster Baustein für die komplette Führung des Radverkehrs entlang der Rheinuferstraße“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt an den Verkehrsausschuss.

Die Idee entstand, weil der Abschnitt der Rheinuferpromenade neu gestaltet wird. Während der Bauarbeiten wird für Fußgänger und Radfahrer jedoch deutlich weniger Platz zur Verfügung stehen. Die Stadt hat deshalb geplant, während der Umgestaltung vorübergehend eine Autospur in eine Radspur umzuwandeln, damit die Radfahrer weiterhin in beiden Fahrtrichtungen unterwegs sein können. Aus dem angedachten Provisorium wird jetzt eine dauerhafte Lösung.

„Da die Herstellung und Entfernung des bauzeitlichen Geh-und Radweges einen geringen Kosten-Nutzen-Faktor aufweisen, sieht die Verwaltung vor, die Verbreiterung als endgültigen Ausbau zu betreiben“, heißt es in der Mitteilung. Auf diese Weise lasse sich auch der Konflikt zwischen Radfahren und Fußgängern auf der Promenade dauerhaft lösen.

Eine Verkehrsuntersuchung der Stadt hat zudem ergeben, dass der Autoverkehr im Abschnitt zwischen Malakoffturm und Heumarkt in Fahrtrichtung Norden auch mit zwei Fahrspuren zufriedenstellend weiterlaufen wird. Eine Verdrängung des Kfz-Verkehrs auf die umliegenden Straßen sei ebenfalls nicht zu erwarten.

Fünf Meter breite Radspuhr am Rheinufer

Die neue Radspur am Rheinufer soll fünf Meter breit und in beide Richtungen befahrbar sein. Die bisherige Bushaltestelle der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) soll südlich der Drehbrücke am Schokoladenmuseum verlegt werden. Die Ladezone für die Flusskreuzfahrtschiffe wird in die Bucht des Touristenbushalts verlegt. So sollen beim Be- und Entladen weniger Konflikte mit dem fließenden Verkehr entstehen. Der Stadtrundfahrtbus wird ebenfalls die KVB-Haltestelle mitbenutzen.

Im Bereich der Drehbrücke soll das gleiche Natursteinpflaster verlegt werden, das sich bereits vor der Drehbrücke befindet. Fußgänger und Radfahrer sollen davon profitieren, weil die Fläche deutlich ebener sein wird als bislang.

Die Rheinuferpromenade, die als Fußgängerzone auch für den Radverkehr freigegeben ist, wird nach den Vorgaben des städtischen Gestaltungshandbuchs saniert und umgestaltet. Das bedeutet, dass einheitliche Materialien zum Einsatz kommen. Die Promenade wird in sogenannte Verweilzonen am rheinseitigen Geländer, Transitzonen und Ruhezonen mit Bänken auf der Seite der Hochwasserschutzmauer aufgeteilt. Die drei Bereiche lassen sich unterscheiden, weil die neuen Bodenplatten verschieden groß sein werden. Die bisherigen Hochbeete zwischen Deutzer Brücke und der Fußgängerbrücke des Maritim-Hotels werden entfernt. Die Stadt lässt außerdem das bisherige Ufergeländer austauschen – das neue Modell soll dem des Rheinauhafens ähneln.

Altstadt-Promenade wird ab 2022 umgestaltet

Mit der Neugestaltung des Abschnitts zwischen Malakoffturm und Deutzer Brücke – der bislang aus alten Platten und Schotter besteht – soll der Flickenteppich auf der Rheinuferpromenade nach und nach verschwinden. dort besteht der Belag seit Jahrzehnten vor allem aus Schotter. Die Arbeiten sollen bis zum Frühjahr 2022 dauern.

Im Anschluss folgt die Promenade vor der Altstadt. Die Verwaltung will nicht beide Abschnitte parallel für Fußgänger und Radfahrer sperren, weshalb die Projekte getrennt sind. Die Arbeiten vor der Altstadt sollen voraussichtlich zwei weitere Jahre in Anspruch nehmen, also bis 2024 dauern. Die von der Stadt 2018 aufgetragene und damals als „Provisorium“ bezeichnete Asphaltschicht vor der Altstadt wird also mindestens sechs Jahre Bestand haben.

Um auch im weiteren Verlauf der Rheinuferstraße eine Autospur in eine Radspur umzuwandeln, muss die Stadt auch den Rheinufertunnel umbauen, So steht es im Radverkehrskonzept Innenstadt, das im Juni 2016 beschlossen wurde. Eine Prüfung seitens der Stadt steht allerdings noch aus.