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Köln-RodenkirchenStadt will 820 Hektar Grünfläche und Ackerland bebauen

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Auch nördlich des Kölnbergs könnten weitere Flächen bebaut werden. 

Meschenich/Rondorf/Immendorf – Ursprünglich wollte die Stadt die neuesten Vorschläge für künftige Baugebiete hinter verschlossenen Türen beraten. Doch der zuständige Ratsausschuss entschied anders. Alle betroffenen Bezirksvertretungen sollen jetzt einbezogen werden. Denn die Herausforderung ist groß: Es geht um rund 820 Hektar Grünflächen und Ackerland, die bebaut werden sollen. In diesen Wochen beraten die Politiker die konkreten Flächen in den Bezirksrathäusern.

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Das Sürther Feld befindet sich aktuell in der Erschließung. 

Die Regierungspräsidentin will mit dem überarbeiteten Regionalplan mögliche Baugebiete im gesamten Regierungsbezirk ausweisen. Die Ratspolitiker sollten eigentlich noch vor Weihnachten entscheiden, wie sich Köln zu den Vorschlägen verhält. Das gemeinsame Ziel sind neue Standorte für Gewerbe- und Wohnimmobilien für die wachsenden Städte. Lange war es tabu, dafür größere Freiflächen an den Rändern in Betracht zu ziehen.

Fünf mögliche Baugebiete

Fünf solcher Gebiete im Kölner Süden stehen nun in dem Plan, der in Rodenkirchen am 9. Dezember diskutiert wird. 44 Hektar am westlichen Rand von Meschenich sollen ein potenzielles Wohngebiet werden, ein ringförmiger Streifen von Süden nach Norden, der ungefähr der künftigen Ortsumgehung folgt, und ein weiteres Areal nördlich der Hochhäuser des Kölnbergs. Zwei Areale mit zusammen rund 33 Hektar in Rondorf stehen zur Debatte: Ackerland südlich der Pastoratsstraße und zwischen östlichem Ortsrand und Autobahn.

Bezirksvertreter hoffen auf Beteiligung

Immendorf könnte südlich und nördlich um rund 13 Hektar erweitert werden. Die Stadtverwaltung listet auch Flächen auf, die aus den Vorschlägen gestrichen wurden. Dazu zählen ein 55 Hektar großes Gewerbegebiet am südlichen Ortsrand von Meschenich und ein 25 Hektar großes Gebiet zwischen Meschenich und Höningen. Bezirksbürgermeister Mike Homann, SPD, begrüßt, dass sein Gremium beteiligt wird. Die Herausforderung im Kölner Süden sei, die Dorfstrukturen beizubehalten. Das Wachstum sei aber zugleich eine Chance für die Infrastruktur.

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Homann nennt die Stadtbahnverbindung, die mit der Aussicht auf mehr Fahrgäste leichter umzusetzen sein werde. Für Meschenich bedeute das Wachstum nicht zuletzt die Chance für eine sozial ausgewogenere Mischung. „Wir brauchen die Flächen für Wohnungen“, sagt sein Stellvertreter Christoph Schykowski, CDU. Den heutigen Bewohnern stellt er zusätzliche Sport- und Erholungsflächen in Aussicht.

Der Regionalplan

Der Regionalplan wird von der Bezirksregierung aufgestellt, der Regierungspräsidentin Gisela Walsken, SPD, vorsteht. In ihm sind Flächen als Allgemeine Siedlungsbereiche (ASB), als Gewerbe- und Industriebereiche (GIB) oder für andere Nutzungen gekennzeichnet. Er ist die verbindliche Grundlage für die baurechtliche Planung der Kommunen. Bis 2040 soll mit der aktuellen Überarbeitung der Bevölkerungsentwicklung Rechnung getragen werden. Aber auch anderen Zielen wie „der Schaffung von gleichberechtigten Lebensverhältnisse, der Sicherung von Freiräumen, dem Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen, aber auch der Eröffnung von Zukunftschancen“ soll der Plan dienen. Zwischen diesen teilweise widerstreitenden Zielen müssen die Politiker abwägen. Die Stadt Köln beteiligt sich mit Vorschlägen an dem Verfahren. Abschließend entscheidet der Regionalrat, der als politisches Gremium die Arbeit der Bezirksregierung kontrolliert, über den Plan. (phh)

Kritischer sind die Grünen. Manfred Giesen wünscht sich, dass die Grundstücke für schon konkrete Vorhaben besser genutzt werden. Er nennt den Heidelweg in Sürth und die Westerwaldstraße in Rondorf, die dichter bebaut werden könnten als derzeit vorgesehen. „Wenn wir das Innere der Siedlungen konsequenter verdichten würden, hätten wir weniger Druck auf die Freiflächen“, sagt er. Auch die Nachbarkommunen könnten einen größeren Teil des nötigen Wachstums schultern, findet er.