Noch bis Samstagabend läuft die zweite Kölner Ausgabe des Seriencamp-Festivals in Ehrenfeld. Auch „Ich bin Dagobert“ wird nochmal gezeigt.
Kostenlos Serien im Cinenova guckenSeriencamp-Festival feiert Eröffnung mit „Ich bin Dagobert“-Premiere in Köln

Cast und Crew von „Ich bin Dagobert“ stehen zur Premiere auf dem Roten Teppich im Cinenova.
Copyright: Seriencamp-Festival / Jenrick Mielke
Als Kaufhauserpresser „Dagobert“ ging Arno Funke in die Kriminalgeschichte Deutschlands ein – mehrere Jahre narrte er die Polizei mit seinen ausgeklügelten Tricks, bis er 1994 schließlich gefasst wurde. 30 Jahre später feierte die fiktionale RTL+-Serie „Ich bin Dagobert“ am Mittwochabend zur Eröffnung des Seriencamp-Festivals ihre Premiere im Cinenova in Köln-Ehrenfeld.
Arno Funke über neue „Dagobert“-Serie: „Sehr dicht an der Realität“
Die Serie wurde 2022 in Köln und Umgebung gedreht und wird am Samstagabend ein weiteres Mal in Ehrenfeld gezeigt. Zu der exklusiven Vorstellung am Mittwochabend kam neben Crew und Cast sowie geladenen Gästen wie NRW-Medienminister Nathanael Liminski (CDU) auch der „echte Dagobert“. Er diente der Produktion als Berater. „Ein bisschen komisch“ sei es schon gewesen, Friedrich Mücke dabei zuzusehen, wie er in die Rolle des „Dagobert“ schlüpft. „Auf der anderen Seite hat er mich sehr gut gespielt. Ich habe die Serie mit meinen Erinnerungen verglichen und sie sind wirklich sehr dicht an der Realität geblieben.“
Ronny Schalk, Autor von „Ich bin Dagobert“, sagte, er könne sich noch aus seiner Kindheit an „Dagobert“ erinnern. Als er gefragt wurde, ob er dazu ein Drehbuch schreiben wolle, habe er sofort zugesagt: „Es hat alles hergegeben, was man für eine Serie braucht. Es ist unterhaltsam, lustig und hochdramatisch.“
„Kleo“ und neue „Star Wars“-Serie bei Seriencamp-Festival
Auch Moritz Führmann, der Teil des Casts der neuen Serie ist, kann sich noch gut erinnern: „Ich war damals relativ klein und habe jedes Mal darauf hingefiebert, wann die nächste Geldübergabe kommt. Zum Glück ist damals niemand zu Schaden gekommen. Ich glaube, das hat auch Herrn Funke Sympathien erhalten.“ Neben Mücke und Führmann stand auch Sonja Gerhardt für „Ich bin Dagobert“ vor der Kamera. Zur Faszination True Crime sagte sie: „Ich habe die Bücher gelesen und gedacht: Ne, das kann nicht wahr sein, das muss doch fiktiv sein. Aber es ist wirklich passiert. Ich glaube, das ist das Faszinierende.“
Nach dem Auftakt am Mittwoch zeigt das Seriencamp-Festival, das von der Film- und Medienstiftung NRW und der Staatskanzlei NRW gefördert wird, noch bis Samstagabend eine Vielzahl von Serien. Disney+ zeigt etwa am Samstagabend die ersten Episoden der neuen Serie „Star Wars: The Acolyte“, vorher werden live die Critics Choice Awards im Kino verliehen.
Das Festival und die parallel stattfindende Fachkonferenz feierten im vergangenen Jahr Kölner Premiere, nachdem sie acht Jahre lang in München zu Hause waren. Seriencamp-Geschäftsführer Malko Solf zieht ein durchwachsenes Fazit zu 2023: Die Fachveranstaltung wurde zwar sehr gut angenommen, das Festival dagegen müsse in Köln noch an Bekanntheit gewinnen. Deshalb gibt es in diesem Jahr ein komprimiertes Programm. „Wir konnten aber in den Vorreservierungen schon sehen, dass es deutlich besser läuft.“
Mehr Informationen zum Programm gibt es auf der Webseite des Seriencamp-Festivals. Die Vorstellungen sind kostenlos, wer vorab Tickets online reservieren möchte, zahlt eine Gebühr von 2,55 Euro.