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„Ich bin ihm begegnet“Wie eine Kölnerin den Wolf beim Gassigehen entdeckte

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Der von einer Überwachungskamera der Rhein-Energie aufgenommene Wolf.

Köln – Laut Experten ist es „extrem selten“, dass sich Wölfe auf städtisches Gebiet verirren. Die scheuen Tiere hielten sich von Menschen am liebsten fern. Vielleicht war ja die geltende Ausgangssperre der Grund dafür, dass Mitte vergangener Woche im Kölner Norden und Westen an mehreren Orten ein Wolf gesichtet wurde.

Eine Überwachungskamera erfasste das Tier auf einem Parkplatz vor der Zentrale der Rhein-Energie am Parkgürtel, in Merkenich fielen mehrere Schafe einem Wolf zum Opfer. Nun berichtet auch im Kölner Süden eine Anwohnerin von einer Wolfssichtung.

Beim Gassigehen den Wolf entdeckt

„Wie aus dem Nichts stand er plötzlich an der Bahnschranke zehn Meter weiter auf der anderen Straßenseite. Ich blieb wie angewurzelt stehen. Mir war sofort klar, dass das ein echter Wolf ist und kein Hund“, beschreibt Ina-Marie Collas ihre nächtliche Begegnung in Sürth. Die 58-Jährige drehte am 11. Mai kurz vor Mitternacht mit ihrem kleinen Mischlingshund eine Runde.

Ina-Marie Collas

Rund 100 Meter entfernt von ihrer Wohnung am Ober Buschweg habe sie das Tier bemerkt, dass sie fixiert und seelenruhig zugesehen habe, wie sie ihren Hund auf den Arm nahm. „Natürlich hatte ich Angst, dass er angreifen und sich meinen Hund holen könnte. Aber der Wolf blieb total ruhig und gelassen. Er trabte dann einfach weiter, als sei nichts geschehen“, sagte Collas dem „Express“.

Im Nachhinein, erzählt die Geschäftsfrau weiter, habe der Wolf sie angeschaut, als habe er sagen wollen: „Was machst du denn hier?“ Außer ihr sei sonst niemand auf der Straße gewesen. „Es war wie ausgestorben da draußen. Deshalb war es wirklich total unheimlich, ausgerechnet dann auf einen Wolf zu treffen“, so Collas.

Kölnerin wählte Notruf für Bericht von Wolfssichtung

Die Boutique-Besitzerin lief dann ein Stück weg von der Stelle, wo sie den Wolf getroffen hatte. Als sie wenig später zurück zu ihrem Haus lief, habe sie den Wolf noch einmal gesehen, wie er die Straße hochlief und endgültig in der Nacht verschwand.

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Daheim angekommen, habe rief sie sofort den Notruf gewählt. „Als ich sagte, dass ich einen Wolf gesehen habe, legte der Polizist sofort auf. Ich habe dann erneut angerufen und erklärt, dass ich nicht spinne und es sich definitiv nicht um einen Hund gehandelt habe. Ich war schon etwas sauer, dass man da den Hörer aufgelegt hatte. Letztlich wollte ich es nur zur Kenntnis geben. Der Beamte hat das dann zur Kenntnis genommen, mehr nicht.“

Als vor sechs Tagen dann tatsächlich ein Wolf durch Ehrenfeld zog und in Merkenich Schafe tötete habe sie sich bestätigt gefühlt, sagt Collas: „Ich bin dem Kölner Wolf begegnet.“ (red)