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Rhein-Rock-Hallen und NachtflugSo hat Carolin Kebekus ihre Party-Jugend verbracht

Lesezeit 4 Minuten
Carolin Kebekus

Carolin Kebekus ist in Köln-Ostheim aufgewachsen.

Laura Larsson, Donnerstag zu Gast in der „Carolin Kebekus Show“, schwelgt mit der Gastgeberin in Jugend-Erinnerungen.

Die Suche nach der besten Party – die kennen sowohl Jugendliche in der Kleinstadt als auch in der Millionenstadt. Das erzählen jedenfalls Carolin Kebekus, aufgewachsen in Köln-Ostheim, und Laura Larsson, aufgewachsen in der 19.000-Einwohner-Stadt Parchim in Mecklenburg-Vorpommern.

Doch anders als in Köln reihen sich in Parchim die Beschäftigungsmöglichkeiten für Jugendliche nicht gerade aneinander. Larsson sei deshalb früher am Wochenende immer auf „Ortskontrollfahrten“ gegangen – „oder wie wir coolen Kids sagen: OKF“. So heißt auch das neue Programm, mit dem die Autorin, Radio-Moderatorin und Podcasterin durch Deutschland tourt. Bei diesen „OKF“ sei sie damals mit ihren Freunden im Auto durch die Stadt gefahren und hat geguckt, ob irgendwo eine Party steigt oder „an irgendeiner Bushaltestelle doch was los ist.“ Mit dem Auto durch die Gegend fahren – das hätte auch Kebekus mit ihren Freunden in Köln gemacht. „Bloß nicht so ziellos. Wir hatten coole Ziele wie den McDonalds“, sagt die Comedian.

Laura Larsson

Laura Larsson ist Autorin, Radio-Moderatorin und Podcasterin.

Aber ähnlich wie Larsson sei sie auch manchmal mit dem Fahrrad durchs Kwartier Latäng gefahren, um nach möglichen Partys zu suchen: „Da gab es Häuser, wo man wusste, dass da lauter Achter-WGs drin sind. Und dann haben wir geguckt: Hier stehen besonders viele Fahrräder vor der Tür – hier ist Party.“ Anders als bei Larsson, in deren Heimat es eine Großraumdisko namens „Flame“ gab, hatte Kebekus in ihrer Jugend auch einige Clubs als Ausgehziele. Als Volljährige zog es die Kölnerin auf die Ringe, hier war sie etwa regelmäßiger Gast im Nachtflug, verrät sie. Davor war Kebekus oft in Ostheim zum Billard spielen in der Kneipe „Bei Mehmet“, mit 15 Jahren gab es Partys am Baggerloch und selten ging es auch in die Rhein-Rock-Hallen – in die Großraumdisko in Köln-Godorf durfte man schon unter 18.

Kebekus verrät, wie sie sich als Teenie ins E-Werk geschmuggelt hat

Die Teenie-Kebekus hatte aber auch ihre Tricks, um sich in Clubs zu schummeln, in die sie eigentlich nicht durfte: „Trick Nummer eins war: Ausweis der älteren Cousine.“ Davon habe sie mehrere, einige sähen ihr auch ähnlich. Den besten Trick habe sie jedoch hin und wieder bei Wochenend-Partys im E-Werk angewandt. Wenn die an einem kalten Abend mit kurzem Rock bekleidete Jugendliche an der Tür nach dem Ausweis gefragt wurde, habe sie gesagt: „Oh nein, jetzt müssen wir zurücklaufen zum Auto, wir haben so weit weg geparkt.“ Dabei habe sie einen Autoschlüssel offensichtlich in der Hand gehalten. „Das war natürlich der Zweitschlüssel meiner Eltern. Ich war weder mit dem Auto da, noch war ich 18. Aber da haben die immer gesagt: Kommt rein.“

Auch Alkohol gab es nicht erst mit 18, sondern hat auch schon in der Jugend eine große Rolle gespielt: „Alkohol war bei uns Thema Nummer eins beim Weggehen“, sagt Kebekus. Larsson bestätigt: „Es ging immer ums Saufen.“ Der Unterschied zwischen Klein- und Großstadt bestand hauptsächlich darin, wo und was getrunken wurde. In Köln gab es unterwegs zur nächsten Party das Weg-Bier, in Parchim war es die Weg-Mische. Das war Schnaps mit klebriger Limonade, getrunken aus einer River-Cola-Flasche, präzisiert Larsson.

Schon früh Alkohol zu trinken sei in Mecklenburg-Vorpommern kein großes Problem gewesen, sagt sie. „Ab 15 durften wir bei der Jugendweihe trinken.“ Kebekus hat ähnliche Erfahrungen gemacht: Schon mit acht Jahren habe sie ihr erstes Kölsch mit ihrem Vater in der Kneipe gezapft. „Das gehört in Köln ja leider so ein bisschen zur Grundernährung“, sagt sie. In der Jugend sei das Ganze dann immer weiter eskaliert. „Wenn wir samstags Unterricht hatten, sind wir einfach mit Restalkohol direkt von der Party zur Schule gegangen.“ Das hätte jedoch ein jähes Ende gehabt, als ihre Klassenlehrerin in der 10. Stufe einen sehr eindringlichen Brief an die gesamte Klasse schrieb.

Carolin Kebekus und Laura Larsson gehen in der neuen Ausgabe der „Carolin Kebekus Show“ auf eine gemeinsame „Ortskontrollfahrt“ und schwelgen in Kindheits- und Jugenderinnerungen. Welche besonderen Orte sie auf ihrem Trip besuchen, ist am Donnerstagabend ab 20.15 Uhr in der ARD-Mediathek oder um 23.35 Uhr im Ersten zu sehen. Laura Larsson geht mit ihrem Programm „OKF“ („Ortskontrollfahrt“) außerdem auf Tour, in Köln gibt es keine Termine, am 18. und 19. Dezember tritt sie aber in Düsseldorf auf.