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Weihnachtsmärkte in KölnSo kommt die adventliche Stimmung in die Buden

Lesezeit 5 Minuten

Köln – Die perfekte Weihnachtsstimmung herzustellen, bedeutet für Monika Flocke vor allem eins: harte Arbeit. „Planung und Struktur, das ist das Wichtigste.“ In ihren acht Jahren als Geschäftsführerin der Kölner Weihnachtsgesellschaft hat Flocke viel Erfahrung gesammelt, wenn es darum geht, den Weihnachtsmarkt am Dom auf dem Roncalliplatz aufzubauen. Sie arbeitet Vollzeit für den Markt – und zwar das ganze Jahr über.

„Anfang des Jahres werden noch Rechnungen gezahlt, Technik in Stand gebracht. Im März fangen wir dann mit der Planung an. Wir sprechen mit den neuen Händlern, die sich bei uns bewerben, kümmern uns um die Bio-Zertifikate der Gastronomie, stellen das Bühnenprogramm zusammen“, fasst sie die ersten Monate im Schnelldurchlauf zusammen.

Monika Flocke arbeitet das ganze Jahr für den Weihnachtsmarkt auf dem Roncalliplatz.

Zehn Tage Zeit für Aufbau

Ab dem Sommer kümmert sie sich um das Personal, danach beginnen die Team-Besprechungen. Für den Aufbau haben die Weihnachtsmärkte im öffentlichen Stadtgebiet zehn Werktage Zeit, die sollen optimal genutzt werden. Im Büro vor Ort, das während des Marktes in einem Baucontainer neben der Dombauhütte untergebracht ist, hängt die Wand deswegen voll mit Einsatzplänen, Marktübersichten, Tagesplanungen, Kalendern.

Ein Team von 100 Leuten baut die Buden auf, verlegt die Stromkabel, stellt die 100 Bäume auf, schmückt und dekoriert, macht sauber und repariert, passt nachts auf. Alleine um das große Lichterdach zu halten, das sich über die Mitte des Marktes spannt, werden 163 Tonnen Stahl verbaut. „Hier sind ja keine Gebäude in der Nähe, und wir können es schlecht am Dom festmachen“, erklärt Flocke.

Alles ist streng durchgetaktet

Eine knappe Woche vor der Eröffnung ziehen die ersten Händler in ihre Stände ein. Auch das ist streng durchgetaktet. Jeder der 150 Händler bekommt ein Zeitfenster von drei Stunden, um die Sachen auszuladen. „Hier gibt es ja nicht viele Parkplätze. Das müssen wir alles planen“, erzählt Flocke. Pleiten, Pech und Pannen? Sie überlegt.

Auf dem Heumarkt wird jedes Jahr eine Eislauffläche errichtet.

Dass ein Stand doppelt vergeben worden wäre, sei noch nicht vorgekommen. „Aber einmal ist ein Händler wieder abgefahren, weil es ihm zu lange dauerte. Den Stand haben wir dann noch am Wochenende vor der Eröffnung an jemand anderes vermietet.“

Das Team sei wie eine Familie

Auch für die Veranstalter am Heumarkt und Alter Markt ist die Planung das Wichtigste. „Der Aufbau ist schon eine kleine logistische Meisterleistung. Wir bauen ja eine kleine Stadt in der Altstadt auf. Aber in diesem Jahr lief es gut: Nach drei Tagen stand schon der Unterbau für die Eisbahn, und die kleine Brücke über die Bahn sogar schon nach einem Tag“, sagt Sprecherin Anika Schön von „Heinzels Wintermärchen“.

Auch wann welcher Lkw wohin fährt, sei genauestens im Vorhinein geplant worden. Und für die Eisbahn wird eine Firma beauftragt, die sich auf außergewöhnliche Anfertigungen spezialisiert hat. „Unsere Bahn ist ja dem Platz angepasst und hat eine besondere Form, dafür brauchen wir Profis.“ Die Zusammenarbeit der vielen unterschiedlichen Gewerbe habe sich über Jahre gut eingespielt, findet Anika Schön: „Das Team ist wie eine Familie.“

Zusammenstellung ist gut überlegt

Auch für Monika Flocke vom Roncalliplatz ist die Verbundenheit ein wichtiger Bestandteil. Rund 90 Prozent der Händler sind seit Jahren fest mit dabei. „Wir stellen das sehr bewusst zusammen. Wir haben Sozialstände, Bio-Essen und Fair Trade-Produkte, da ist es wichtig, dass wir jeden mal kennengelernt haben“, so Flocke. Wenn die Kunsthandwerker, Gastronomen und Glühweinverkäufer eintreffen, gibt es immer ein großes Hallo.

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„Man kennt sich schon lange. Das ist eine schöne Stimmung, alle freuen sich, dass es losgeht. Zumindest für diese Zeit im Jahr ist man dann wie eine große Familie.“ Und das wird auch hinter den Kulissen zelebriert. Am Vorabend der Eröffnung geben die Veranstalter seit Jahren einen Empfang für die Händler, mit Buffet und Begrüßung.

Wie zu Hause den Baum zu schmücken

Weniger Hektik sei es bei der Arbeit nach ein paar Jahren für Monika Flocke geworden, aber keine Routine. „Dafür ist das Projekt zu groß. Aber eine gewisse Leichtigkeit hat sich doch eingestellt.“ Bei all der Planung hat sie auch den Blick für das Schöne ihrer Arbeit behalten.

„Eigentlich ist es, wie zu Hause den Baum zu schmücken. Nur in Groß.“ Monika Flocke schwärmt für ihre Arbeit auf dem Weihnachtsmarkt: „Ich mache das unheimlich gerne und möchte es auch noch lange weitermachen“. Nur zu Hause, da habe sie jetzt keinen Weihnachtsschmuck mehr.

Sicher im Advent

Im Advent erlebt Köln traditionell einen Ansturm. Millionen Menschen strömen in die Einkaufsstraßen und auf die Weihnachtsmärkte. Um den Gästen einen bequemen und sicheren Aufenthalt zu ermöglichen, bereiten sich Stadt, Polizei und Kölner Verkehrs-Betriebe ausführlich auf die Weihnachtszeit vor. Ein Überblick.

Die Polizei

Mit zahlreichen und personell verstärkten Streifenteams wollen die Beamten auf allen Weihnachtsmärkten und gefüllten Plätzen präsent und ansprechbar sein. „Das soll einerseits Taschendiebe abschrecken und anderseits das Gefühl der Sicherheit erhöhen“, so Behördensprecher Thomas Held.

Neben der neuen Wache am Roncalliplatz soll es auch mobile Anlaufstellen mit Kleinbussen geben. Damit sei, so Held, bei Bedarf auch ein schnelleres Eingreifen möglich. Um Terroranschläge wie in Berlin 2016 zu verhindern, hat die Polizei an vielen Orten etwa Poller und Lkw-Sperren aus Beton aufgestellt. „Die Besucher selbst können unsere Arbeit unterstützen, indem sie verdächtige Beobachtungen direkt den Beamten vor Ort mitteilen“, sagt Held.

Die Stadt

Im ständigen Austausch mit der Polizei sollen die zusätzlich eingesetzten Mitarbeiter des Ordnungsamts stehen. Ihre Aufgabe besteht laut Stadtsprecherin Inge Schürmann vor allen Dingen darin, die Zu- und Ablaufflächen großer Veranstaltungsorte im Auge zu haben.

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Im Kölner Dom findet die Christmette mit Kardinal Rainer Woelki statt

Das gelte vor allem für Weihnachtsmärkte – insbesondere die großen an Roncalliplatz, Alter Markt und Neumarkt – aber auch für die Innenstadt generell, in der vor allem an den Wochenenden noch mehr Menschen als sonst unterwegs sein werden. Außerdem habe man Marktbetreiber angewiesen, Besucher mit besonders großen Gepäckstücken wie Trolleys nach Möglichkeit zu kontrollieren.

Die KVB

Die ohnehin im Advent aufgestockten Verbindungen bei der KVB kommen nicht ohne zusätzliches Sicherheitspersonal aus, kündigt Sprecher Stephan Anemüller an. Das sei jedes Jahr der Fall, darum würden die Kunden der KVB auch in dieser Vorweihnachtszeit sicher durch die Stadt transportiert. (ihi)