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Bilanz nach einem MonatKölnerinnen schwimmen lieber „oben mit“

Lesezeit 2 Minuten
Eine Frau schwimmt im Becken des Kölner Lentpark.

In Kölner Schwimmbädern hat sich das Oben-Ohne-Baden bisher nicht durchgesetzt.

Frauen dürfen seit dem 1. April in Kölner Bädern ohne Bikini-Oberteil schwimmen. So wirkt sich die Regelung auf den Badebetrieb aus.

Seit einem Monat dürfen auch weibliche Badegäste in den Kölner Bädern ohne Oberteil schwimmen. Die Köln-Bäder hatten zum 1. April ihre Haus- und Nutzungsordnung geändert: Seitdem müssen Gäste nur noch ihre „primären Geschlechtsteile“ mit Badekleidung bedecken, und auch Frauen dürfen „oben ohne“ ihre Bahnen ziehen. Vorher war lediglich das oberkörperfreie Sonnen in den Freibädern geduldet.

Doch offenbar schwimmen Kölnerinnen lieber „oben mit“. „Der Bedarf scheint bisher nicht da zu sein“, sagt Achim Fischer, Sprecher der Köln-Bäder, auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Bisher hätten lediglich einmal im Stadionbad „zwei oder drei ältere Damen“ von der neuen Regelung Gebrauch gemacht. Ansonsten seien den Bäder-Mitarbeitenden keine Besucherinnen ohne Bikini-Oberteil aufgefallen. „Aber wir dokumentieren das natürlich auch nicht.“

Fischer zufolge sind die Mitarbeitenden weiterhin sensibilisiert und gesprächsbereit, sollte es zu Diskussionen oder Konfliktsituationen kommen. Bisher gehöre das allerdings nicht zum Tagesgeschäft. „Aber vielleicht ändert sich das noch, wenn die Freibadsaison startet“, sagt Fischer.

In anderen deutschen Städten gibt es mit dem Oben-Ohne-Schwimmen bereits mehr Erfahrung: In Göttingen wurde es nach einer dreimonatigen Testphase ab Mai 2022 zu einer dauerhaften Regelung. Nach einem verhaltenen Start nutzen nach Auskunft der Bäder-Gesellschaft durchschnittlich zwölf Frauen pro Tag und Bad die Möglichkeit, ohne Oberteil zu schwimmen.

In Siegen hingegen, wo das Oben-Ohne-Schwimmen bereits seit September erlaubt ist, ist laut Bäderverwaltung in den fünf städtischen Bädern bisher keine Frau mit nackter Brust geschwommen.