Grüne Dächer und TiefgarageSo soll das Kölner „Gerling-Quartier“ vollendet werden
Köln – Es ist der letzte Schritt einer jahrzehntelangen Neugestaltung: Mit dem Projekt „Gerling Gardens“ soll das „Gerling-Quartier“ vollendet werden. Das teilten die beteiligten Unternehmen am Donnerstag mit. In den ehemaligen Gebäuden der Gerling-Versicherung, die unter Denkmalschutz stehen, soll ein Mix aus Büros, Einzelhandel, Hotel und Gastronomie gebaut werden. Die Kölner Proximus Real Estate AG und die Quantum Immobilien AG aus Hamburg setzen das Projekt um. Bis 2025 soll es fertiggestellt sein. Die Stadt äußerte sich am Donnerstag auf Nachfrage nicht zu nun beschlossenen Plänen.
„Die Entwicklung des Areals ist äußert ressourcenschonend“, betont Volker Budelmann, Projektleiter bei Quantum Immobilien. „Zu großen Teilen werden die bestehenden Gebäude saniert und umgebaut sowie teilweise aufgestockt.“ Die unter Denkmalschutz stehenden Gebäudeteile seien eine Herausforderung. Budelmann verspricht: „Sie werden in das Quartier eingebunden und behutsam weiterentwickelt.“
Kölner Friesenviertel: 25hours-Tiefgarage bald für das gesamte Gerling-Quartier
Die einzelnen Gebäude sollen über einen grünen Innenhof miteinander verbunden werden, die Bepflanzung der Dächer und Dachterrassen soll sich über das gesamte Areal ziehen. Die bestehenden Bäume sollen erhalten bleiben, wie die Projektleiter betonen. Ziel sei es, mit dem großen Anteil an Grün- und Freiflächen eine hohe Aufenthaltsqualität zu schaffen.
„Wir freuen uns, mit unserem Projektpartner Quantum die nächsten Schritte bei der Entwicklung des ehemaligen Gerling Areals gehen zu können“, sagt Michael Kunz, Vorstand von Proximus Real Estate.
„Wir sind von dem Standort überzeugt und sehen hier großes Potenzial. Mit unserem Konzept für das Gelände überführen wir ein Stück Kölner Innenstadt in eine zukunftsfähige und nachhaltige Nutzung“, so Kunz weiter. Die Pläne für „Gerling Garden“, wie das Areal heißen soll, stammen vom Architekturbüro „ingenhoven associates“ aus Düsseldorf.
Das könnte Sie auch interessieren:
Das „25hours Hotel“ mit 207 Zimmern, das Bestandteil des Projekts ist, wurde bereits 2018 eröffnet. Eine dazugehörige Tiefgarage ist unterhalb des „Gerling Garden“-Bereichs bereits gebaut worden. Künftig wird sie nicht nur dem Hotel, sondern dem gesamten Quartier zur Verfügung stehen – mit 191 Auto- und 150 Fahrradstellplätzen.
Kölner Gerling-Quartier hat bewegte Geschichte hinter sich
Das Gerling-Quartier im Friesenviertel hat seit seiner Entstehung Anfang des 20. Jahrhunderts eine bewegte Geschichte hinter sich. Einst erbaut wurde das gesamte Ensemble von der Gerling-Versicherung, die dort seit 1919 ihren Sitz hatte. Das Kölner Familienunternehmen geriet später in Schieflage und wurde 2006 von der Hannoveraner Talanx-Versicherung übernommen.
Die neuen Eigentümer verkauften die denkmalgeschützten Gebäude an das Unternehmen Frankonia, das die Ideen für den Umbau zu einem Wohn- und Büroviertel entwickelte. Die ersten Pläne hierzu stammen vom Kölner Architekturbüro Kister Scheithauer Gross. Im Jahr 2012 übernahm die Immofinanz-Group die Anteile und verkaufte sie fünf Jahre später weiter – an die Quantum Immobilien AG und die Proximus Real Estate AG aus Köln. Die beiden Unternehmen wollen die Neugestaltung des Areals nun fertigbringen.