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100.000 Quadratmeter FlächeStadt verkauft mehr Bauland – Familien haben kaum Chancen

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Die wachsende Stadt benötigt mehr Wohnungen. 

Köln – Die Stadtverwaltung hat im vorigen Jahr 100.000 Quadratmeter Bauland verkauft. Wie einer an den Liegenschaftsausschuss des Rates gerichteten Mitteilung zu entnehmen ist, sollen auf den Grundstücken insgesamt 606 Wohnungen und 132 Einfamilienhäuser entstehen. Zwei Drittel der Wohnungen werden mit staatlichen Zuschüssen errichtet.

Ähnlich viele Flächen für den sozialen Wohnungsbau hat die Kommune seit sechs Jahren nicht mehr an Investoren veräußert. 2018 beispielsweise kamen gerade einmal drei Unternehmen zum Zug. Auf den von ihnen erworbenen Grundstücken entstünden 116 preisgünstige Wohnungen, teilte die Verwaltung mit. 2017 gab die Kommune sogar nur Land für 88 Sozialwohnungen ab.

Anteil der geförderten Wohnungen in Köln zu gering

Die Zahlen beziehen sich zwar nicht auf den gesamten Wohnungsbau in Köln. Sie stellen dar, welche Absichten die Stadtverwaltung mit ihrer Immobilienpolitik verfolgt. Der Vorsitzende des Liegenschaftsausschusses, Jörg Frank, hält den Anteil der geförderten Wohnungen für zu gering. „Laut Ratsbeschluss aus dem Jahr 2016 besteht für städtische Fläche die Zielmarke von 60 Prozent“, sagte Frank dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Die Quote sei 2019 um fünf Prozentpunkte verfehlt worden.

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Die den Politikern vorgelegte Auflistung aller städtischen Grundstücksverkäufe seit 2014 bestätigt darüber hinaus einen weiteren Trend: Familien und kleine Baugemeinschaften haben kaum noch eine Chance, von der Stadt ein Grundstück für ein Eigenheim nach individuellen Vorstellungen zu bekommen.

Köln: Anteil für Bau von Einfamilienhäusern sei kritisch

2014 ermöglichte die Verwaltung so zumindest noch 52 Doppelhäuser, im Vorjahr nur ein einziges. Mittlerweile werden so gut wie alle neuen Einfamilienhäuser von größeren Bauträgern finanziert und dann mit einem Aufschlag veräußert. Im zurückliegenden Jahr erwarb ein Investor 30.000 Quadratmeter für 130 Einfamilienhäuser; es war das einzige Immobiliengeschäft der Verwaltung für diesen Zweck.

Der Anteil von 22 Prozent für den Bau von Einfamilienhäusern sei kritisch zu betrachten, sagte Frank. „Angesichts des großen Mangels an bezahlbarem Wohnen“ müssen die Stadt bei der Grundstücksvergabe den öffentlich geförderten Wohnungsbau stärker berücksichtigen.

Als überraschend bezeichnete der Grünen-Politiker die Information, dass die Verwaltung weniger Grundstücke für Wohnen zur Verfügung stellt als für andere Zwecke. Im Zeitraum 2014 bis 2019 seien 63 Prozent der Grundstücke für Gewerbe und Industrie vergeben worden. „Ein ausgewogeneres Verhältnis zugunsten des Wohnens wäre notwendig, ohne die Ansiedlung von Arbeitsplätzen zu vernachlässigen“, so Frank. „Auch für die Bereitstellung von städtischen Grundstücken für Kitas besteht Nachholbedarf, denn hier sinkt der Trend seit 2017 deutlich.“