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Neben dem FunkturmStadt Köln zeigt die Entwürfe für ein neues Hochhaus am Colonius

Lesezeit 3 Minuten
Der Siegerentwurf für das Areal „Colonius Nord“.

Der Siegerentwurf für das Areal „Colonius Nord“.

Der Siegerentwurf hat geschwungene Fassaden und viel Glas – mit dem Baubeginn dauert es allerdings noch.

In unmittelbarer Nachbarschaft zum Funkturm Colonius soll in Köln ein neues Hochhaus entstehen. Wie das Areal mit dem Namen „Colonius Nord“ an der Ecke Innere Kanalstraße/Subbelrather Straße aussehen soll, hat ein Architekturwettbewerb entschieden. Der Siegerentwurf für den 80 Meter hohen Büroturm wurde bereits Ende August gekürt (wir berichteten), eine Ausstellung im Stadthaus zeigt nun Bilder des geplanten Gebäudes und die weiteren eingereichten Entwürfe.

Hochhaus am Colonius soll „schnellstmöglich“ entstehen

Im Mittelpunkt steht der erstplatzierte Entwurf des Berliner Architekturbüros Sauerbruch Hutton. Baudezernent Markus Greitemann nannte den Entwurf bei der Ausstellungseröffnung ein „tolles Ergebnis, worüber wir uns freuen können“. Man verfolge das Ziel, das Gebäude in eine Wechselwirkung mit dem Grüngürtel zu bringen. Der Gebäudeentwurf hat geschwungene Fassaden, sowohl das Erdgeschoss als auch die oberste Etage sollen öffentlich zugänglich sein. Laut Greitemann wolle man „schnellstmöglich in die Umsetzung gehen.“

Der Siegerentwurf für das neue Gebäude neben dem Colonius.

Der Siegerentwurf für das neue Gebäude neben dem Colonius.

Wann genau der Neubau beginnt, ist noch nicht klar. Aktuell steht dort noch ein anderes Gebäude, das für den Neubau abgerissen werden muss. Als nächster Schritt wird eine Machbarkeitsprüfung durchgeführt, dann das Bebauungsplanverfahren begonnen. Greitemann sagte am Montag, er wolle einen Satzungsbeschluss bis 2026 für das Gebäude haben -  sobald dieser genehmigt ist, kann der Bau starten.

In neues Kölner Hochhaus sollen Büros einziehen

Greitemann zeigte sich außerdem froh darüber, dass für Colonius Nord bereits jetzt Qualitätsstandards eingehalten worden seien, die sich im künftigen Höhenkonzept für die Stadt niederschlagen sollen. Ein solches Konzept, das verbindliche Regeln für das Bauen in die Höhe für Projektentwickler festlegen soll, hat der Stadtrat bereits 2020 beschlossen – doch es liegt noch immer nicht vor.

Architekt Matthias Sauerbruch und Baudezernent Markus Greitemann zeigen den Siegerentwurf für das Areal „Colonius Nord“.

Architekt Matthias Sauerbruch und Baudezernent Markus Greitemann zeigen den Siegerentwurf für das Areal „Colonius Nord“.

Auch beim Bauherren Art Invest ist man glücklich mit dem Gewinnerentwurf. „Es ist eine solitäre Skulptur, ein einfacher Entwurf, der auf die Umgebung reagiert“, sagte Stefan Harwardt von Art Invest. Der Mietmarkt in Köln sei zwar schwierig, aber man sei zuversichtlich, das Gebäude gut vermieten zu können.

Der Entwurf von Sauerbruch Hutton setzte sich deutlich vor den anderen eingereichten Arbeiten durch. Architekt Matthias Sauerbruch erklärte: „Wir wollen ein schönes, sinnliches, elegantes Haus bauen, das gleichzeitig klimafreundlich und bezahlbar ist.“ Das Tragwerk des Gebäudes soll aus einem Stahlbeton-Skelett bestehen, dessen Geschossdecken so schlank gehalten sind, dass sie weniger Beton und Stahl erfordern.

Entwürfe im Stadthaus noch bis Freitag ausgestellt

Mit einem ressourcensparenden Entwurf landete das Architekturbüro „Studio Gang“ aus Chicago in Zusammenarbeit mit dem Kölner Architekten Gernot Schulz auf Platz zwei. Die Fassade hätte eine integrierte Photovoltaik-Anlage zur Eigenstromerzeugung haben sollen. Durch eine Modulbauweise mit vorgefertigten Elementen hätte 50 Prozent Betonmasse eingespart werden können. Eine Verschmälerung des Gebäudes an der Nordseite hätte früh den Blick auf den Colonius freigeben sollen. Platz drei des Architekturwettbewerbs erreichte ein Entwurf der Düsseldorfer Architekten Slapa Oberholz Pszczulny mit einer prägnanten Fußgängerpassage in Richtung Grüngürtel.

Der zweitplatzierte Entwurf für das Hochhaus neben dem Colonius.

Der zweitplatzierte Entwurf für das Hochhaus neben dem Colonius.

Ursprünglich sollten auf dem Areal neben dem Colonius zwei Türme, 130 und 60 Meter hoch, inklusive 700 Wohnungen entstehen. Die Parkview Cologne GmbH hatte bereits einen Entwurf ausgesucht. Schließlich wurde das Grundstück aber an die Art Invest verkauft. Der städtische Denkmalschutz hat für das nun geplante Gebäude eine Obergrenze von 80 Metern festgelegt, um nicht zu sehr vom seit 2022 unter Denkmalschutz stehenden Colonius abzulenken.

Der drittplatzierte Entwurf für das Hochhaus neben dem Colonius.

Der drittplatzierte Entwurf für das Hochhaus neben dem Colonius.

Die Modelle aller Teilnehmenden des Wettbewerbes sind noch bis Freitag, den 27. Oktober, in der Stadthausmagistrale, Willy-Brandt-Platz 2, ausgestellt. Die Entwürfe sind Montag, Mittwoch und Donnerstag von 8 bis 16 Uhr, Dienstag von 8 bis 18 Uhr und Freitag von 8 bis 14 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei.