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Hauptbahnhof und 1000 Wohnungen betroffenExplosion führte zu Stromausfall in Köln

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Köln Hbf Dom Goyert

Blick auf die Kölner Altstadt nach einem Stromausfall. 

Köln – Eine Explosion in einem Trafohäuschen in der Martinstraße hat dazu geführt, dass viele Wohnungen, Geschäfte und Büros in der Kölner Innenstadt am vergangenen Freitag stundenlang keinen Strom hatten. Eine Sprecherin der Rhein-Energie bestätigte entsprechende Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Montag auf Anfrage.

Stromausfall am Freitag in Köln

In einer Pressemitteilung des Unternehmens hatte es geheißen, dass der Stromausfall durch die Beschädigung eines Stromkabels bei Bauarbeiten ausgelöst worden sei. „Das ist auch richtig. Durch notwendige Umschaltungen ist es zu einem Defekt an einem weiteren Kabel gekommen“, sagte die Sprecherin.

In einem Trafohäuschen sei ein so genannter Lichtbogen oder Spannungsüberschlag entstanden: Den kann es geben, wenn die Kontakte von Mittelspannung und Niederspannung beim An- oder Ausschalten nicht richtig zusammengebracht werden, die Bereiche beispielsweise nicht gut genug isoliert sind oder zu wenig Abstand voneinander haben.

In der Folge kommt es zu einer Verpuffung, Feuer und sehr hohen Temperaturen. Personen kamen bei dem Defekt am Freitag nicht zu Schaden.

Stromausfälle häufen sich nicht nur in Köln

Von dem Stromausfall betroffen war auch die Rechtanwaltskanzlei von Rolf Bietmann an der Martinstraße. In seinen Büros gingen um 7.15 Uhr die Lichter aus – und erst um 18.20 Uhr wieder an. Da die Server aller zehn deutschen Niederlassungen der Kanzlei in Köln stehen, wurden alle 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach Hause geschickt. Bietmann war über viele Jahre Aufsichtsratsvorsitzender der Rhein-Energie. Stromausfälle hätten sich „zuletzt nicht nur in Köln gehäuft“, ist sein Eindruck.

Tatsächlich ist immer wieder von Explosionen in Trafohäuschen zu lesen. „Für einen Wirtschaftsstandort wie Deutschland, der sich die Digitalisierung auf die Fahnen geschrieben hat, ist das eine Katastrophe“, sagt Bietmann. Es müssten „alle Hebel in Bewegung gesetzt werden“, um flächendeckende Stromausfälle künftig zu vermeiden.

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„Bei den Brücken hat sich erst nach und nach gezeigt, was dort über Jahrzehnte hinweg alles nicht gemacht wurde. Es wäre fatal, wenn sich Ähnliches auch für die Stromnetze zeigt“, so Bietmann, der sich von der Rheinischen Netzgesellschaft wünscht, „zu überprüfen, ob die Wartungen, die derzeit vorgenommen werden, ausreichen“.

Verpflichtung zu funktionierendem Netz

Die Rhein-Energie-Sprecherin sagt, die regelmäßige Wartung des Stromversorgungsnetzes sei gewährleistet. Ein Sprecher der Bundesnetzagentur teilte mit, es bestehe „eine gesetzliche Verpflichtung, ein sicheres, zuverlässiges und leistungsfähiges Energieversorgungsnetz zu betreiben, zu warten und bedarfsgerecht zu optimieren, zu verstärken und auszubauen“.

Krisenstab Energiesicherheit ohne Strom

Ob diese Verpflichtung in Köln zuverlässig eingehalten wird, darüber kann künftig auch der neue städtische Krisenstab Energiesicherheit diskutieren. Der traf sich am Freitagmorgen zum ersten Mal – und war gleich von dem Stromausfall betroffen. Da die Veranstaltung als Videokonferenz ablief, konnte sie trotzdem stattfinden, sagte Stadtsprecher Alexander Vogel.

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Der neue Krisenstab wird sich nicht nur der Frage widmen, wie die Stadt auch in Zeiten eines Kriegs in Europa ausreichend mit Energie versorgt werden kann. „Es wird auch einen genauen Plan geben, welche Dienststellen und Gebäude bei einem längeren Stromausfall mit Notstromaggregaten aufrechterhalten werden müssen – und welche nicht“, so Vogel.