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Nähstube statt Design-ParadiesDas Label Crêpes Suzettes näht jetzt Atemschutzmasken

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Das Label Crêpes Suzettes aus Köln-Sülz näht jetzt Atemmasken. Sie helfen so nicht nur dabei, das Virus zu bekämpfen, sondern auch dem kleinen Unternehmen, die Krise zu überstehen.

Köln-Sülz – Die Totenköpfe wirken vielleicht ein bisschen makaber, aber sonst sind die Atemschutzmasken des Labels Crêpes Suzettes in der Coronakrise sicherlich eine kleine Aufmunterung: Sechs bis acht Näherinnen verarbeiten derzeit in der Werkstatt an der Sülzburgstraße bunte Stoffe mit Blümchen, Schmetterlingen, Vichy-Karos, Sternchen und vielen anderen Motiven sowie farbigen Bändern zu den Lappen, die Menschen vor Ansteckung schützen sollen. Sie helfen so nicht nur dabei, das Virus zu bekämpfen, sondern auch dem kleinen Unternehmen, die Krise zu überstehen.

Seit das Virus Köln erreicht hat, ist alles anders.

Normalerweise beginnt im Frühling die Saison für das bekannteste Produkt von Crêpes Suzettes: Schultüten. Dann zieren die bunten Baumwollstoffe den Geschenkklassiker zur Einschulung. Fröhlich kariert, geblümt mit rosa Schriftzügen für angehende Prinzessinnen oder kleine Feen oder eben mit Totenköpfen und Namen mit roten Buchstaben für kleine coole Piraten oder Piratinnen. Auch Kissen stellen die Inhaber Susanne und Daniel Kelber aus den Stoffen her – normalerweise.

Susanne Kelber vom Label Crêpes Suzettes mit den neuen Atemschutzmasken.

Seit das Virus Köln erreicht hat, ist alles anders. Der „Lockdown“ und der damit einhergehende Stillstand im Handel der Stadt hat dafür gesorgt, dass ihre großen Kunden, verschiedene Geschäfte in der Stadt, keine Schultüten und Kissen verkaufen können und somit auch nicht bestellen.

Tausende Masken innerhalb weniger Tage

Kelbers steuerten auf die Pleite zu – bis sie kurzerhand die Produktion auf einen der gefragtesten Artikel der Krise umstellten: die Atemschutzmaske. „Die Idee lag einfach in der Luft“, sagt Susanne Kelber, „wie auch das Coronavirus.“

Nähanleitungen

Anleitungen zum Nähen von Atemschutzmasken finden sich unter diesen Links:

www.ksta.de/mundschutz

www.einzigware.de

Erst waren sie sich unsicher, welchen Vertriebsweg sie beschreiten sollten. Dann fragten sie einfach bei Apotheken nach – und dort fanden ihre handgenähten Hygieneartikel reißenden Absatz. Innerhalb weniger Tage fertigten sie tausende Masken aus ihren Stoffen. Mittlerweile beliefern sie mehrere Apotheken und ein Krankenhaus und haben Hoffnung geschöpft.

Vom Kunsthandwerkatelier zur Akkordnähstube

„Es kann sein, dass diese Dinger uns retten“, mutmaßt Kelber. Noch verspürt sie ein wenig Distanz zu dem neuen Produkt – und ein bisschen Wehmut, wenn sie Kunden anruft. „Früher hieß es immer, die mit den Schultüten sind am Telefon, heute sind wir die mit den Atemschutzmasken. Wir sind von einem schönen Kunsthandwerkatelier zu einer Akkordnähstube mutiert.“

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Auch andere Folgen der Umstellung findet sie hart: „Ich musste sechs Leute entlassen, unsere Designabteilung. Die kreative Motivsuche ist bei der Herstellung der medizinischen Artikel überflüssig. Doch wenn sie den Crêpes-Suzettes helfen, die Krise zu überstehen, werden sie die verlorenen Mitarbeiter vielleicht wiedereinstellen können und im kommenden Jahr dann wieder wunderhübsche Schultüten fertigen.