Seit vielen Jahren ist das erste Wochenende im Juni den Wehrbauten der Neuzeit gewidmet. Auch am 2. Juni finden wieder Führungen statt.
Viele Attraktionen barrierefrei„Tag der Forts“ verspricht spannende Entdeckungsreise durch Köln
Woher kommen die Schuttreste im Stadtpark? Und was steckt eigentlich hinter den pompösen Bauten, die sich an Kölns Stadtgrenzen aneinanderreihen? Das und noch viel mehr können Besucher des diesjährigen 21. „Tag der Forts“ am ersten Juni-Sonntag nicht nur erfahren, sondern auch hautnah erleben.
Unter Organisation der Crifa (Cologne Research Institute of Fortification Architecture) öffnen ein weiteres Mal viele, sonst nicht begehbare Fonts europaweit ihre Tore, um Interessierte zu empfangen. Anders als in klassischen Museen, darf das Publikum am „Tag der Forts“ oder auch „Fortress Day“ keine ausgestellten Glasvitrinen erwarten, sondern bekommt einen individuellen Einblick in bedeutende Erinnerungsorte europäischer Geschichte.
Robert Schwienbacher legt als Vorstandsvorsitzender der Crifa besonders großen Wert auf die Verständlichkeit der Führungen: „Es ist uns allen ein Herzensanliegen, dass wir kein Angebot für Fachidioten, sondern für wirklich alle Bürger machen.“
Festes Schuhwerk und Taschenlampe dürfen nicht fehlen
An 19 Standorten werden allein in Köln 30 vielfältige Programmpunkte geboten. Von den kleineren Forts der Stadt, den sogenannten Zwischenwerken bis zu den großen Anlagen bis zum Ersten Weltkrieg gibt es viel zu sehen. Angefangen hat die mittlerweile über 20 Jahre alte Tradition der Festungsführungen bereits 2003. Damals wurde die Crifa bei ihrer Teilnahme zum „Tag des Denkmals“ von neugierigen Besuchern überrannt. Zu dem Zeitpunkt öffnete nur das Zwischenwerk VIIIb, das heutige Festungsmuseum, doch das sollte sich in den folgenden Jahren schnell ändern.
„Die Stadt kam dann auf uns als Veranstalter zu und wollte, dass wir das nochmal machen. Um dem großen Zuspruch von damals gerecht zu werden, haben wir dann aber entschieden, das Angebot sogar noch auszuweiten und viel mehr Forts für einen Tag zugänglich und erlebbar zu machen. Und das mit großem Erfolg“, blickt Schwienbacher auf die rasante Entwicklung des ehrenamtlichen Projekts.
Von großer Beliebtheit sind auch die geführten Wander- und Radtouren entlang der epochenübergreifenden Standpunkte in Köln. Noch immer werden viele Trümmerreste in Stadtwald und Co. fälschlicherweise für Überreste des Krieges gehalten. Tatsächlich handelt es sich dabei jedoch um das bisschen, was von der Sprengung großer Festungsanlagen in Köln so übriggeblieben ist. Verschiedene Touren durch die städtischen Parkanlagen oder aber entlang des Rheinufers von der Bastei bis in den Skulpturenpark versprechen geschichtliche Highlights.
Das detaillierte Programm kann auf der Internetseite zum „Tag der Forts” abgerufen werden. Die meisten Attraktionen sind barrierefrei und auch mit einem Rollator oder Rollstuhl zu besichtigen. Für einige braucht es eine Taschenlampe, jede Begehung eines Forts erfordert aber auf jeden Fall festes Schuhwerk.
Die Forts faszinieren europaweit
Am 1. Juni findet eine Vorabendveranstaltung zur Präsentation des diesjährigen Angebots im Kölner „Atombunker”, der Dokumentationsstätte Kalter Krieg, in Kalk statt. Pressesprecher Georg Ruppert betont vor allem die Zuschaltung internationaler Aussteller: „Wir sind unglaublich stolz, dass die Initiative, die von uns, von der Crifa hier in Köln ausging, nun auch internationale Wellen schlägt. Unter anderem dürfen wir Beiträge und entsprechend auch europaweite Führungen in Polen und Dänemark repräsentieren. Für uns, die wir alle Ehrenämtler sind, ist das eine große Ehre.“
Die Podiumsdiskussion am Samstagabend kann online gestreamt werden unter fortressday.eu. Alle Führungen und Wanderungen werden kostenlos angeboten.