Riesenbogen für die FloraDas Kölner Tropenhaus wächst in den Himmel
- Nachdem die maroden alten Gewächshäuser abgerissen werden mussten, entsteht in der Flora ein neues Gebäude.
- Nun wurde der erste riesige Stahlbogen für das Tropenhaus aufgerichtet.
- Auf die Eröffnung muss das Publikum aber noch lange warten.
Köln – Auch ein Tropengewächshaus fängt mal ganz technisch an. Keine Pflanzen – die kommen erst viel später – stattdessen jede Menge Stahl. Am Mittwoch wurde der erste große, parabelförmige Stahlbogen für das neue Tropenhaus im Botanischen Garten von einem riesigen Kran in das Fundament eingepasst.
17 Meter hoch und 1,7 Tonnen schwer ist der Bogen, der wie die 54 weiteren von einer niederländischen Spezialfirma angefertigt und vor Ort aus drei Teilen zusammengesetzt wurde. Einen Hersteller zu finden war gar nicht so einfach. „Denn heute werden kaum noch Schaugewächshäuser gebaut, aber die Holländer kennen sich damit noch aus“, sagte Baudezernent Markus Greitemann beim Fototermin auf der Baustelle.
Das neue Tropenhaus ist mit 17 Metern fast doppelt so hoch wie das alte, dessen Sanierung nicht mehr möglich war. „Das eröffnet uns ganz neue Möglichkeiten, denn im alten Haus stießen doch einige Pflanzen schon an die Decke“, sagte Grünflächenamtschef Manfred Kaune. 60 Großpflanzen sind in Ausweichquartieren untergebracht und werden später ins neue Haus einziehen.
Londoner Vorbild für Köln
Die dreiflügelige Form des neuen Ensembles mit dem Tropenhaus und den beiden kleineren Bauteilen für Nutz- und Wüstenpflanzen erinnert an das historische Palmenhaus der Royal Botanic Gardens in London von 1849. Ab Oktober sollen bereits die ersten Glasteile an der Stahlkonstruktion angebracht werden.
Baulich fertiggestellt sein soll das Ensemble im Frühjahr 2022. Eigentlich war dies schon ein Jahr früher geplant, doch die Corona-Krise bringt Verzögerungen mit sich. Die Eröffnung ist damit erst 2023 möglich. Denn die tropischen Gewächse können nur von Mai bis September wieder eingepflanzt werden, die Wüstenpflanzen nur von April bis Oktober. Und danach benötigen sie noch eine mehrmonatige Anwachsphase.
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Zentrale Attraktion im Hof zwischen den Gebäudeteilen sollte eigentlich die Libanon-Zeder sein, die vor 150 Jahren an der Stelle gepflanzt worden war. Sie ist jedoch vor kurzem bei Gewitter und Starkregen umgestürzt. Letzte Reste des stolzen Baumes liegen noch an der Baustelle. Eine Nachpflanzung an diesem besonderen Ort bedürfe einer „ausführlichen Planung“, so die Fachleute.