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Buenos Aires oder Köln?Video von Querbeat Chor geht in Argentinien viral

Lesezeit 3 Minuten
Der Querbeat Chor singt beim Sommerkonzert den argentinischen WM-Song „Muchachos“.

Der Querbeat Chor singt beim Sommerkonzert den argentinischen WM-Song „Muchachos“.

Der Querbeat Chor hat bei seinem Sommerkonzert den argentinischen WM-Song gesungen – und damit ziemlich viel Aufmerksamkeit erregt.

Es klingt fast zu kurios, um wahr zu sein: Das Video eines Kölner Chors geht in Argentinien viral. Dutzende argentinische Nachrichtenformate fragen Interviews an, auf den jeweiligen Social-Media-Kanälen erreicht das Video teils mehr als eine Million Aufrufe. Auf besagtem Video ist ein Ausschnitt des Sommerkonzerts des Querbeat Chors der Rheinischen Musikschule Köln in der Christuskirche zu sehen. Der Chor singt dabei die argentinische Hymne der Fußball-Weltmeisterschaft der Männer 2022: „Muchachos“ von „La Mosca Tsé-Tsé“.

Mariano Galussio (50), Leiter des Querbeat Chors, kann immer noch kaum fassen, was in den vergangenen zwei Wochen passiert ist. Galussio kommt selbst aus Argentinien, lebt seit fast 23 Jahren in Köln. Zu Weihnachten besucht er jedes Jahr seine Familie – im vergangenen Jahr landete er so „zufällig“, wie er sagt, während des WM-Halbfinales und Finales in Buenos Aires. „Verrückt“, „unglaublich“, „irre“, diese Adjektive fallen mehrmals bei Galussios Beschreibung der Feierlichkeiten zum WM-Titel. Die Bilder sind bekannt: Millionen Menschen auf den Straßen in Buenos Aires, ausgelassene Feiern, pure Euphorie – und überall wird „Muchachos“ gesungen.

Galussio war mittendrin. „Dabei ist mir klar geworden, wir müssen das mit dem Chor singen.“ Die große Schwierigkeit dabei bestand nicht nur im Lernen des spanischen Textes, sondern auch in der Aussprache. „Es war wirklich eine Leistung“, lobt er die Arbeit seiner Sängerinnen und Sänger. Als er ein Video für seine Verwandten und Freunde in Argentinien aufzeichnen wollte, sei ihm aber noch eine Sache aufgefallen, die fehlte. „Wir bewegen mindestens einen Arm, wenn nicht beide.“ Also hat er seinem Chor auch beigebracht, den Arm nach oben zu strecken und im Takt mit der Hand zu wippen.

Beim zweistündigen Sommerkonzert am 20. Juni sang der Chor also neben anderen Liedern aus aller Welt, darunter auch kölsche, den argentinischen WM-Hit. Mit dabei war auch der argentinische Konsul, der auf Galussios Einladung aus Bonn angereist war. Galussio saß vorne im Argentinien-Trikot am Klavier, animierte vorweg noch das Publikum zum Mitzumachen. Das Ergebnis: Rund 200 Leute, die in der Kirche sitzen oder stehen, „Bam-Bam-Bam-Badada-Bam“ singen und mit nach oben gerecktem Arm mit der Hand wippen. Galussio hat das Video geteilt, Freunde aus Argentinien haben es Bekannten vom argentinischen Fernsehen weitergeleitet – und plötzlich kamen die Interviewanfragen.

Per Zoom hat Galussio in mehreren argentinischen Sendungen erzählt, wie er es schaffen konnte, dem deutschen Chor das argentinische Lied so gut beizubringen. „Die Argentinier konnten nicht glauben, dass das Leute aus Deutschland singen.“ Sogar der Sänger von „La Mosca Tsé-Tsé“ hat sich mit einem Video bei Galussio bedankt. Vielleicht kommt ja auch noch eine Nachricht von Fußballstar Lionel Messi.