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Trendsportart wird immer beliebterDer erste deutsche Roundnet-Meister kommt aus Köln

Lesezeit 3 Minuten

Überall in den Parks sieht man Spieler, die um ein Netz laufen. Roundnet wird immer beliebter – der Kölner Verein ist sogar Deutscher Meister.

Konzentriert stehen Lukas Schmandra und seine drei Freunde um das schwarz-gelbe, kreisförmige Netz in der Mitte herum, das ein wenig an ein zu klein geratenes Trampolin erinnert. Dann setzt der 32-Jährige zum ersten Schlag an. Das Spiel immer rasanter, bis der kleine, gelbe Ball, auf dem Boden landet. Punkt für Schmandra und seine Teamkollegin Sophia Walter.

Das Spiel, das der ein oder andere Kölner sicherlich schon beim Schlendern durch die Parks gesehen hat, heißt Roundnet. Das Spielprinzip ähnelt dabei Beachvolleyball: Zwei gegen zwei, im Team darf man bis zu drei abwechselnde Ballkontakte haben, dann muss der Ball auf das Netz gespielt werden. Dabei ist der gesamte Platz um das Netz das Spielfeld für beide Teams. Es ist eine Trendsportart, die in den vergangenen Jahren immer beliebter wurde – vor allem auch in Köln.

1. Roundnet Club Köln ist der älteste und größte Verein Deutschlands

„Für mich ist Köln die Roundnet Hauptstadt“, sagt Lukas Schmandra. Er ist der erste Vorsitzende des „1. Roundnet Club Köln“, der älteste und mit rund 150 Mitgliedern auch der größte Roundnet Verein Deutschlands – und das Team „RCK Dinos“ des Vereins ist seit der Saison 2022/23 auch der allererste Meister der Deutschen Roundnet Bundesliga.

Lukas Schmandra lacht in die Kamera.

Lukas Schmandra ist der erste Vorsitzende des „1. Roundnet Club Köln“.

Angefangen hat alles jedoch sehr klein, als Hobby und mit der Lust, mal eine ganz neue Sportart auszuprobieren, sagt Schmandra. „Ein Freund hat das Spiel 2016 am Strand in Frankreich gesehen. Wir haben uns ein Set gekauft und waren direkt angefixt.“ Den ganzen Sommer lang haben die damaligen Studenten der Sporthochschule Köln Roundnet im Park gespielt – und am 9. September mit den ersten neun Mitgliedern auch schon den Verein gegründet. „Es war auch auf der Bucket-List des Lebens: Einmal einen Verein gründen“, sagt Lukas Schmandra und lacht.

Seitdem sind immer mehr Spieler dazugekommen – vor allem junge. Schmandra hat eine Vermutung für den Hype rund um Roundnet. „Es ist immer noch etwas Neues und außergewöhnliches. Es ist halt nicht wieder Fußball oder Basketball.“ Das Roundnet-Set sei zudem sehr flexibel und kann einfach mit in den Park oder sogar in den Urlaub genommen werden, denn „theoretisch kann ich es auch im knietiefen Wasser spielen. Das macht riesen Laune.“

Roundnet in Köln: Trotz sportlicher Herausforderung gibt es schnelle Spielerfolge

Sportlich bietet Roundet aber durchaus auch einige Herausforderungen, weiß Schmandra. „Ich brauche eine gute Hand-Augen-Koordination und ein bisschen Bewegungsgeschick, was den Richtungswechsel angeht. Da es eben eine 360 Grad Sportart ist und ich nicht immer in die gleiche Richtung spiele, muss ich agiler sein als bei anderen Sportarten. Und auch wenn man mit jedem Körperteil spielen darf, kann etwas Feinmetorik und Ballgefühl in der Hand von Vorteil sein.“ Trotzdem habe man auch als Anfänger schnell Spielerfolge, weiß der Kölner.

Ein junger Mann wirft einen Ball auf ein Roundet-Netz.

Lukas Donovan ist einer der Trainer beim „1. Roundnet Club Köln“.

Genau das habe ihn auch damals sehr fasziniert am Roundnet. Heute fördert er vor allem den Nachwuchs und organisiert zahlreiche Turniere, denn auch wenn die meisten Menschen Roundnet entspannt und zum Spaß im Park spielen, gebe es den steigenden Trend zum leistungsorientierten Spielen.

„Mittlerweile gibt es auch im Roundnet unterschiedliche Leistungsklassen, noch vor ein paar Jahren hat der Anfänger einfach gegen den Profi gespielt.“ Dass der Kölner Verein aber sicherlich zu den Profis gehört, beweisen sie immer wieder – eben zuletzt bei der deutschen Bundesliga. „Für mich kam unser der Sieg überraschend, wir waren nicht die Favoriten. Aber der erste Deutsche Meister zu sein, ist schon ziemlich cool.“