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Junge Frau in Köln verunglücktWas kann die KVB gegen tödliche Unfälle unternehmen?

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Nach dem Unfall sperrte die Polizei Teile des Barbarossaplatzes ab.

Köln – Einen Tag nachdem eine junge Frau am Barbarossaplatz von einer Stadtbahn erfasst und tödlich verletzt wurde, versucht die Polizei den Unfall zu rekonstruieren. Anhand der bisherigen Zeugenaussagen lasse sich das Geschehen nicht genau ermitteln, teilte die Polizei am Dienstag mit. Daher sucht sie nun dringend nach weiteren Zeugen.

Die 20 Jahre alte Dortmunderin war am Rosenmontag gegen 16 Uhr unter die Bahn der Linie 15 geraten (hier lesen Sie mehr). Der Fahrer war weitergefahren, bis zur Haltestelle „Ubierring“ bemerkte er das Unglück nicht. Die Frau starb noch an der Unfallstelle. Zeugen wollen gesehen haben, wie sie auf die Kupplung zwischen den beiden Waggons der Straßenbahn geklettert sei. Die Ermittler der Polizei gehen derzeit davon aus, dass die Frau nur von dem hinteren Bahnwaggon erfasst wurde.

Kupplungsbereich der Bahnen als Ausgangspunkt schwerster Unfälle

Der Kupplungsbereich der Bahnen ist immer wieder Ausgangspunkt schwerster Unfälle. Erst im Januar war ein 49-jähriger Mann in Ehrenfeld gestorben, als er die Kupplung einer Bahn überqueren wollte. 2018 hatte es mehrere Unglücke dieser Art gegeben, zwei davon endeten tödlich. „Die Frage, wie der Kupplungsbereich zwischen den Fahrzeugen gesichert werden kann, beschäftigt die KVB schon seit vielen Jahren“, sagte Unternehmenssprecher Matthias Pesch. Derzeit werde geprüft, ob elastische Bänder eingesetzt werden könnten, um den Kupplungsbereich zu sichern. Untersucht werde auch, ob an hoch frequentierten Haltestellen Gitter auf den Bahnsteigen die Passagiere schützen könnten.

Hier lesen Sie mehr: Kommentar zu tödlichem Unfall – KVB nimmt Thema Sicherheit auf die leichte Schulter

Die KVB kündigten zudem an, dass die 62 neuen Stadtbahnen, für die derzeit die Ausschreibung läuft, über nicht sichtbare Kupplungen verfügen werden. Es handele sich um knapp 60 Meter lange, durchgehende Fahrzeuge, die allerdings erst ab 2023 schrittweise eintreffen und eingesetzt werden können. Sie sollen 124 Niederflurwagen ersetzen, die derzeit im Kölner Schienennetz unterwegs sind.

Angekündigte Außenkameras bislang nur in der Prüfungsphase

Die 2018 von der KVB angekündigten Außenkameras befänden sich bislang nur in der Prüfungsphase. Eigentlich sollten sie bereits in diesem Jahr eingesetzt werden. „Bislang hat unseres Wissens noch kein deutsches Verkehrsunternehmen ein solches Kamerasystem im Einsatz“, so Pesch.

Gutachten für andere Verkehrsunternehmen seien zu dem Schluss gekommen, dass eine Kameraüberwachung „nicht unbedingt zielführend“ sei. Möglicherweise sei eine Überwachung etwa durch Sensoren effektiver. Fraglich sei auch, ob eine Überwachung der Kameras die Fahrer während der Fahrt nicht überfordern würde. Pesch schloss aus, dass mehr Personal auf den Bahnsteigen das Problem lösen könne. „Wir haben an Karneval bereits das Personal verdoppelt.“ Generell könnten „technische oder bauliche Sicherungsmaßnahmen letztlich keine 100-prozentige Sicherheit bieten“.