Ein 20-Jähriger soll laut Staatsanwaltschaft an der Geiselnahme und Folterung eines Paares in Rodenkirchen beteiligt gewesen sein.
Explosionen, Schüsse, EntführungenWeitere Verdächtige im rheinischen Drogenkrieg festgenommen
Polizei und Staatsanwaltschaft haben im Zusammenhang mit dem rheinischen Drogenkrieg zwei weitere Tatverdächtige verhaftet. Wie Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ bestätigte, wurde der 20-jährige Mahmut L. (Name geändert) aus Essen festgesetzt. Er soll demnach an der Geiselnahme und Folterung eines Paares vom 4. auf den 5. Juli in einem Haus in Rodenkirchen beteiligt gewesen sein.
Rheinischer Drogenkrieg: 350 Kilo Cannabis aus Halle in Hürth gestohlen
Die Entführer verdächtigten die Gefangenen, einer Kölner Rauschgiftbande 350 Kilogramm Cannabis aus einer Lagerhalle in Hürth gestohlen zu haben. Dieser Raubzug hatte zu zahlreichen Sprengstoffanschlägen, versuchten Mordattentaten und drei Geiselnahmen geführt.
Dabei soll die Kölner Drogenbande sechs Kriminelle bei einem Drogennetzwerk in den Niederlanden angeheuert haben, um den Stoff wiederzubeschaffen. Auch ließen offenbar via Telegram gekaufte junge Attentäter aus Holland selbstgebastelte Bomben vor Objekten hochgehen, um die Szene einzuschüchtern.
Überdies wanderte ein mutmaßlicher Strohmann in U-Haft. Mahmoud M. (Name geändert) soll über seine Freundin und deren Vater das Folterhaus in Rodenkirchen angemietet haben. Die Kaution von gut 8000 Euro überbrachte er in bar.
Mahmoud M. soll seine Freundin und deren Vater nach Informationen dieser Zeitung für das Mietgeschäft vorgeschoben haben. Letztere sind allerdings ebenfalls mehrfach bei der Justiz aktenkundig. Der Vater weist unter anderem Einträge wegen Bedrohung, Geldwäsche auf, seine Tochter steht im Strafregister wegen Unterschlagung und eines vorgetäuschten Auto-Diebstahls.