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Schlafplatz, Wäsche, GesprächeWie die Stadt Obdachlosen im Winter helfen möchte

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Ein Obdachloser liegt in der Kölner Innenstadt am Sonntagabend in einem Schlafsack

Die Winterhilfe der Stadt Köln soll wohnungslosen Menschen in der kalten Jahreszeit einen zusätzlichen Schutz vor Kälte und Nässe bieten. (Symbolbild)

Die Winterhilfe der Stadt startet am 1. November und endet am 31. März kommenden Jahres. Welche Maßnahmen die Stadt ergreift.

Die Winterhilfe der Stadt Köln, die am 1. November startet, soll wohnungslosen Menschen in der kalten Jahreszeit einen zusätzlichen Schutz vor Kälte und Nässe bieten. Extreme Temperaturen oder Schneefälle führten dazu, dass auch Menschen eine Unterkunft wünschen, die bei normaler Witterung auf der Straße leben und dann Übernachtungs- und Unterbringungsangebote ablehnen. Die Winterhilfe besteht bis zum 31. März 2025.

Übernachtungsmöglichkeit und Tagesaufenthalt

Die Stadt bietet obdachlosen Menschen in Kooperation mit dem Sozialdienst Katholischer Männer und dem Sozialdienst katholischer Frauen in der kalten Jahreszeit erneut die Möglichkeit eines ganztägigen Aufenthaltes auf dem Gelände in der Ostmerheimer Straße 220 zum Schutz vor Winterkälte.

Das Unterbringungsangebot für Frauen und Männer öffnet zum 1. November 2024 und verfügt über 72 Plätze. Die Unterkunft ist ganztägig frei zugänglich, kann aber auch über die Fachstelle Wohnen des Amtes für Soziales, Arbeit und Senioren oder über die Träger und Initiativen, Streetwork, Polizei, KVB, Ordnungsamt, Bahnhofsmission oder andere Notschlafstellen vermittelt werden.

Zusätzlich wird es neben der Übernachtungsmöglichkeit an der Ostmerheimer Straße auch in diesem Winter die Möglichkeit des Tagesaufenthalts mit der Ausgabe eines warmen Mittagessens und Getränken geben. Obdachlose Menschen können dort duschen, ihre Wäsche waschen und trocknen, überdies gibt es Schließfächer für persönliche Gegenstände.

Regelmäßige Kältegänge

Auch in diesem Winter gibt es wieder Kältegänge: Dabei suchen Mitarbeitende der Stadt und der Träger der Freien Wohlfahrtspflege in den Abendstunden, wenn die Temperaturen länger im Minusbereich sind, gezielt Plätze auf, die über das Winterhilfetelefon gemeldet wurden. Zudem gehen sie an Plätze, die dafür bekannt sind, dass sich dort häufig Obdachlose aufhalten.

Wer dort angetroffen wird, wird vor Ort über Unterstützungsangebote der Stadt Köln informiert. Die Angebote und Maßnahmen der Winterhilfe werden eng mit der Polizei, den Kölner Verkehrs-Betrieben und dem Ordnungsamt abgestimmt.

24-Stunden-Winterhilfetelefon

Der SKM bietet auch in diesem Jahr wieder eine 24-Stunden-Erreichbarkeit über das Winterhilfetelefon und das Winterhilfepostfach an (Winterhilfetelefon: 0221 56097310, Winterhilfepostfach: winterhilfetelefon@skm-koeln.de). Das Winterhilfetelefon ist ab dem 1. November erreichbar und nimmt Hinweise zu obdachlosen Menschen entgegen, die sich bei Kälte an ihren Schlafplätzen aufhalten. Diese werden dann aufgesucht.

Die Stadt Köln bittet alle Bürger und Bürgerinnen, aufmerksam hinzuschauen und sich bei akut gefährdeten Menschen umgehend an den Rettungsdienst unter 112 zu wenden.

Der Kölner Tierschutzverein in Köln-Zollstock bietet auch in diesem Jahr wieder Plätze zur Übernachtung der Hunde von obdachlosen Menschen an. Für Hunde stehen fünf Plätze pro Nacht zur Verfügung. Die Hundebesitzer können die Hunde abends bis 18 Uhr oder in der Zeit zwischen 20 und 21 Uhr bringen. Die Hunde übernachten in einem beheizten Zwinger (Fußbodenheizung) und werden mit Futter und Wasser versorgt. Jeweils morgens ab 7 Uhr können die Hunde wieder abgeholt werden. Um eine kurze telefonische Absprache unter der Rufnummer 0221/381858 wird gebeten.