Zwei Fans haben sich einen Traum erfüllt und in Köln die Premiere ihrer eigenen Wrestling-Veranstaltung durchgeführt.
Euphoria WrestlingKölner Wrestling-Show für Frauen feiert Premiere
Kurz bevor sich am Samstagmittag die Türen des Ostermann-Saals im Sartory für die davor wartenden Fans öffneten, wurde es mit einem Mal beinahe still in dem großen Raum. Von dem geschäftigen Treiben, das noch wenige Momente zuvor herrschte, ist nichts mehr zu bemerken.
Co-Veranstalter Lucien Luschtinetz wirkte eine knappe Stunde vor dem Einlass angespannt. Am Ring, auf dem die Athletinnen und Athleten später kämpfen sollten, wurde noch eifrig Hand angelegt. Es galt unter anderem noch die Seile zu spannen und den Boden mit Matten auszulegen.
Fokus auf Kämpferinnen
Trotz einiger unvorhergesehener Schwierigkeiten kamen die knapp 100 Besucher der ersten von zwei Veranstaltungen am Samstag auf ihre Kosten. Die erste Show „Asteria“ der Kölner Promotion „Euphoria Wrestling“ legte den Fokus auf die Kämpferinnen.
Gleich zu Beginn sollte Kara aus Darmstadt gegen die Britin Millie McKenzie antreten, deren Flug aber ausgefallen war. Stattdessen wurde die Hessin von Jessy Jay für einen späteren Kampf herausgefordert, in dem es dann sogar vier statt ursprünglich drei Sportlerinnen miteinander aufnehmen sollten.
Mit den Fans angelegt
Das überwiegend männliche Publikum ging begeistert mit. Die Wrestlerinnen wurden angefeuert und ausgebuht, je nachdem, auf wessen Seite sich die Fans schlugen. Im ersten Aufeinandertreffen hatten es dann Melanie Gray, Diana Tano und Volet Zante miteinander zu tun.
Es folgten die Duelle zwischen Céline aus Paris und Gaya Glass aus Tel Aviv, ehe die Britinnen Alexxis Falcon und Lana Austin sich in einem hart geführten Match nichts schenkten. Sowohl Falcon als auch Austin legten sich während ihres Kampfes immer wieder mit den Fans an. Beim Wrestling gehört das einfach dazu.
Ein Titelkampf ist der Höhepunkt
Mit jeder Ansetzung wurden die Aktionen der Kämpferinnen spektakulärer. Ein Höhepunkt war sicherlich die Auseinandersetzung zwischen der US-Amerikanerin Devlyn Macabre und der Britin Rhio. Beide setzten ihren jeweiligen Titel aufs Spiel, in einem sogenannten „Title For Title Macht“. Die Siegerin hätte beide Gürtel mit nach Hause genommen.
Doch nach 20 Minuten, in denen die beiden Kontrahentinnen nahezu alle Register des Wrestling-Sports gezogen hatten, behielten beide ihre Titel. Egal, wie oft sich die beiden gegenseitig auf den Ringboden schmetterten, sich mit Tritten und Schlägen traktierten, der Kampf wurde Unentschieden gewertet. Damit mochten sich Rhio und Macabre nicht abfinden und mussten zur Gaudi der Zuschauer vom Sicherheitsdienst voneinander getrennt werden.
Vier Wrestlerinnen gleichzeitig im Ring
Im großen Finale traten dann gleich vier Wrestlerinnen gegeneinander an. Nach einem wilden Handgemenge, bei dem man zwischenzeitlich die Übersicht verlieren konnte, setzte sich Chantal Jordan gegen Jessy Jay, La Catrina und Kara durch.
Im Nachgang zeigte sich Organisator Wendl mit beiden Veranstaltungen zufrieden. Am späten Nachmittag hatte es noch das Format „Open Borders“ gegeben, bei dem Frauen und Männer vor knapp 200 Fans angetreten waren.
Den geringeren Zuspruch bei „Asteria“ erklärt sich Wendl mit der frühen Anfangszeit. „Außerdem gab es in Oberhausen noch eine weitere Wrestling-Show des deutschen Marktführers wXw. Das war ein wenig unglücklich für uns“, erläutert Wendl weiter. Für September ist eine Fortsetzung geplant.