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Abi-Prüfung nach Technik-Panne verschobenKölner Abiturientin ist genervt – „Ich hätte meine Zeit anders eingeteilt“

Lesezeit 3 Minuten
Heute ist dieses Banner in einer Schule obsolet.

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Marie Schneider fühlte sich gut vorbereitet – doch durch die Verschiebung der Prüfung wurde ihr Lern-Zeitplan durcheinandergeworfen. 

Marie Schneider (Name auf Wunsch von der Redaktion geändert) besucht die Kaiserin-Augusta-Schule in der Kölner Innenstadt und hätte eigentlich am Mittwoch ihre Abiturklausur im Fach Biologie Leistungskurs schreiben müssen. Eigentlich. Denn wie alle Schülerinnen und Schüler, die an diesem Tag unter normalen Umständen in den naturwissenschaftlichen Fächern ihr Abitur geschrieben hätten, ist auch Maries Termin auf den Freitag verschoben worden.

Gegen 21 Uhr am Dienstagabend sind Marie und ihre Mitschülerinnen und Mitschüler darüber informiert worden, dass es ein Problem beim Download der Abi-Aufgaben gab. Ihre Reaktion: „Ich war ganz gut vorbereitet für die Bio-Klausur und dann eher genervt“, sagt die 18-jährige.

Marie schreibt schon am Donnerstag ihre nächste Leistungskurs-Klausur – das Lernen dafür hatte sie zugunsten der Biologie-Prüfung ein bisschen zurückgestellt. Die Abiturientin findet das sehr unglücklich: „Wenn ich das früher gewusst hätte, hätte ich meine Zeit jetzt vor den Klausuren anders und besser eingeteilt.“

Wegen einer Technikpanne an zahlreichen Schulen in NRW sind die für Mittwoch geplanten Abiturprüfungen auf den Freitag dieser Woche verschoben worden. Der Grund: Es war nicht möglich, die Prüfungsaufgaben für die Abiturklausuren am Mittwoch herunterzuladen. Dann sollte in den Fächern Biologie, Chemie, Physik, Technik, Informatik und Ernährungslehre das Zentralabi 2023 starten.

Eltern reagieren per Social Media: Unverschämt, unfair, Hochachtung

Einer Instagram-Userin geht es wie Marie aus Köln: „Ich bin selber davon betroffen und muss einfach sagen, dass ich es unverschämt finde. Die Vorbereitung aller Schüler*innen ist genau angelegt und man hat sich vorbereitet und darauf eingestellt“, schreibt sie auf einen Aufruf des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Wie Marie muss sie nun zwei Leistungskurse infolge schreiben und sagt, der Druck sei enorm. „Es hätte frühzeitig Möglichkeiten gegeben, um die Übermittlung zuverlässig zu sichern, aber ausbaden müssen es jetzt wir, indem wir uns komplett neu einrichten müssen.“

Absolut unverschämt und unfair nennt ein anderer User, dass die Schüler und Schülerinnen muslimischen Glaubens, die am Freitag eigentlich freigestellt werden sollten, nun an diesem Tag die Klausur schreiben müssen.

„Ich schüttele nur den Kopf, mein Abiturient nimmt es gelassen“, schreibt Silke Kobert dem Kölner Stadt-Anzeiger bei Facebook. Und weiter: „Mir tun auch die Lehrer leid, die gestern bis in den Abend vor dem Rechner in der Schule saßen und gewartet haben.“ Marion Greye-Ickel ist voller Hochachtung für alle Abiturienten und Abiturientinnen: „Am erstaunlichsten finde ich, wie cool und gelassen viele Abiturienten selbst das Ganze aufnehmen. Die haben in den letzten Jahren so viel erlebt, die kann auch so eine Verschiebung nicht mehr schocken.“

Auch die Tochter von Nicole Schmitz trifft das Abitur-Durcheinander: „Meine Tochter ist einfach nur genervt. Was für Dilettanten sind hier eigentlich am Werk?“ (sgi/red)


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