Im zweiten AnlaufKölner Architekten überzeugen Jury
Köln – Als im Mai sechs Architekturbüros ihre Pläne für das sogenannte Laurenz-Carré am Dom vorstellten, war sich die Jury einig: Keiner der Entwürfe konnte die Vertreter von Stadtverwaltung und Politik überzeugen. Die einen wollten zu hoch bauen, die anderen zu kompakt. Immerhin handelt es sich bei dem Areal direkt am Dom zwischen den Straßen Am Hof, Unter Goldschmied und dem Laurenzplatz um ein Filetstück der Innenstadt.
Am Dienstagabend hat die Jury im zweiten Versuch einstimmig einen Sieger des städtebaulichen Verfahrens gekürt: Der überarbeitete Entwurf der Kölner Architekten Kister Scheithauser Gross soll als Grundlage für die Planung des Quartiers mit Wohnungen und Geschäften, Büros und einem Hotel dienen. Wie die einzelnen neuen Gebäude und Fassaden aussehen werden, müssen weitere Wettbewerbe zeigen.
Der Düsseldorfer Investor Gerch-Group, dem ein Großteil der zum Teil heruntergekommenen Grundstücke gehört, will ein 9000 Quadratmeter großes urbanes Ensemble errichten. Dessen Mittelpunkt soll nach dem prämierten Entwurf an der Kreuzung der Straßen Unter Goldschmied und Große Budengasse entstehen. Das dortige Senats-Hotel, dessen Fassade unter Denkmalschutz steht, wird in Sachen Höhe der Maßstab für das Laurenz-Carré. Im Klartext: Die Bebauung soll durchgängig fünf Geschosse haben und unter einer Höhe von 18 Metern bleiben. In der ersten Phase des Wettbewerbs hatten die Architekten noch bis zu sieben Etagen vorgesehen.
Markantes Detail des Entwurfs des Architektenbüros Kister Scheithauer Gross ist eine schmale Gasse, die Große Budengasse und Sporergasse miteinander verbindet und eine neue Sichtachse zum Dom herstellt. Einer der Neubauten westlich des Senats-Hotels, in dem Wohnungen vorgesehen sind, erhält außerdem einen großzügigen Innenhof. In den Erdgeschossen der Neubauten haben die Architekten Flächen für hochwertigen Einzelhandel vorgesehen.