Im Streit um die Gestaltung der Kölner Außengastro gibt es eine vorläufige Einigung. Laut IG Gastro sind die Plätze draußen gefragt wie nie.
„Jeder Platz draußen ist elementar“Streit um Kölner Außengastro geklärt – Wetterschutzelemente dürfen bleiben
Erst wurden sie erlaubt, dann sollten sie weg, nun werden sie geduldet: Im Streit um die Wetterschutzelemente der Kölner Außengastronomie gibt es jetzt eine Lösung für den Sommer.
Duldung bis neues Gestaltungshandbuch vorliegt
In einem gemeinsamen Antrag im Verwaltungsausschuss sprachen sich die Fraktionen von Grünen, CDU, SPD, Volt und FDP dafür aus, dass Wetterschutzelemente, die innerhalb genehmigter Außengastronomieflächen stehen und die der Abgrenzung zum Verkehrsraum dienen, geduldet bleiben sollen. Und zwar so lange, bis es eine finale Regelung zu den Wetterschutzelementen im Gestaltungshandbuch für Außengastronomie gibt.
Das neue Gestaltungshandbuch wird aktuell erarbeitet und soll voraussichtlich zu Beginn des kommenden Jahres in Kraft treten.
Pavillons und Wärmezelte müssen verschwinden
Ende März hatte die Stadt die Gastronominnen und Gastronomen dazu aufgefordert, ihre Wetterschutzelemente bis zum 1. April abzubauen. Nach Protest aus der Politik und der IG Kölner Gastro sprach die Verwaltung eine Duldung der Wetterschutzelemente bis zum 21. Mai aus. SPD und FDP hatten eine längerfristige Duldung bereits vor einigen Wochen gefordert.
Mit dem Antrag aus dem Verwaltungsausschuss kann die Außengastronomie mehr oder minder unverändert in den Sommer starten. Mobile Elemente, die nicht fest miteinander verbunden sind, nicht schwerer als 25 Kilo und nicht höher als zwei Meter hoch sind, können bleiben. Verschwinden müssen hingegen wohl nur größere Pavillons und Wärmezelte mit Seitenwänden. „Die Gastronomie braucht für die Gestaltung ihrer Außenbereiche Planungssicherheit. Wir sorgen jetzt für Klarheit und eine eindeutige Linie“, sagt Manfred Richter, ordnungspolitischer Sprecher der Grünen.
IG Kölner Gastro spricht von stark gefragter Außengastronomie
„Das ist für uns total wichtig“, sagt Maike Block, Geschäftsführerin der IG Kölner Gastro. „Die Wetterschutzelemente erfüllen mehrere Funktionen: Sie sorgen für Sicherheit, stellen eine Abgrenzung zum Verkehr dar und helfen bei durchwachsenem Wetter.“
Die Gastronomen hätten die Elemente meist extra anfertigen lassen und viel Geld investiert. „Es wäre tragisch gewesen, wenn sie hätten abgebaut werden müssen“, so Block. „Corona ist für viele zwar gesundheitlich gesehen vorbei, wirtschaftlich aber noch nicht.“ Zudem werde die Außengastronomie so stark frequentiert wie nie zuvor, viele Gäste säßen noch immer lieber draußen. Nach einem regnerischen Frühling gäbe es ein großes Bedürfnis danach, rauszugehen. „Jeder Platz ist daher elementar wichtig“, sagt Block.