„Es geht immer um Liebe“Kölner Autorin Amy Thyndal schreibt romantische Geschichten
Köln – Promovieren in Biochemie und nebenbei Fantasy-Romane schreiben: Für die Kölner Autorin Amy Erin Thyndal passt das perfekt zusammen. Die 25-Jährige schreibt unter ihrem Pseudonym Bücher, die im Carlsen-Verlag veröffentlicht werden. Über einen Wettbewerb des Streaming-Portals „Storytel“ ist nun ihre erste Geschichte als Hörbuch erschienen. Wie es dazu gekommen ist, hat sie im Gespräch im Literaturcafé Goldmund verraten.
Schon mehrere Bücher bei Carlsen veröffentlicht
Einen weiten Weg zum Ort des Interviews hatte Thyndal nicht: Seit einem Jahr lebt die 25-Jährige in Köln-Ehrenfeld, ist für ihre Promotion aus Heidelberg in die Stadt gekommen. Hier arbeitet sie an ihrer Doktorarbeit in der Krebsforschung. „Mir ist das super wichtig und ich will das auf jeden Fall weiter verfolgen - das Schreiben war für mich aber schon immer ein Ausgleich und wird das auch bleiben“, erzählt sie.
Von einer Hobbyautorin zu sprechen, wäre bei Thyndal allerdings kaum zutreffend: Sie hat bereits rund ein halbes Dutzend Bücher im Carlsen-Verlag veröffentlicht, in der Sparte für Fantasy-Geschichten. Die Bücher tragen Titel wie „Legende der Assassinen“ oder „Sternenschicksal“, auch eine „Königselfen“-Reihe gibt es. Die Charaktere darin entstammen immer einer anderen, einer fantastischen Welt, sind Elfen, Feen, Könige oder Sternentöchter.
Erster Roman ohne Fantasy-Elemente
Neben den Fantasy-Elementen ist Thyndal aber vor allem auch die emotionale Ebene in ihren Büchern wichtig. „Alle meine Geschichten sind sehr romantisch. Es geht immer um Liebe.“ Die Ideen entstammen ihrer Fantasie, manchmal gebe es aber auch direkte Erlebnisse in ihrem Leben, die sie zu einem neuen Buch inspirieren. So auch bei Thyndals neuem Roman „Warum ich Italien liebe“, der sich von ihren anderen Werken deutlich abgrenzt.
„Das ist mein erster Liebesroman, der ganz ohne Fantasy auskommen muss. Ich kann also nicht einfach eine Figur sterben oder die Welt untergehen lassen, um Spannung aufzubauen“, sagt sie und lacht. „Dafür ist es aber deutlich humorvoller, ein richtiger Sommer- und Urlaubsroman.“ Während eines Praktikums in Monterotondo, einer Kleinstadt nördlich von Rom, fasste Thyndal den Plan, textlich etwas Neues auszuprobieren.
Hörbuch-Contest gewonnen
„Mir ist vor Ort tatsächlich etwas Ähnliches passiert wie meiner Protagonistin“, erzählt Thyndal. Bei einer Fahrradtour durch die Gegend wurde sie fast umgefahren, von Hunden erschreckt - und konnte sich mit Italien erst so gar nicht anfreunden. „Im Buch geht es dann aber um Jade, eine Amerikanerin, die ihren italienischen Vater in den Sommerferien besucht. Auch sie macht dann besagte Fahrradtour und findet alles ganz schrecklich - bis sie Luca, einen Italiener, trifft. Der ist zunächst total unfreundlich zu ihr. Als er aber erfährt, dass Jade Italien hasst, nimmt er sich vor, sie vom Gegenteil zu überzeugen.“
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Die Geschichte hatte Thyndal schon angefangen zu schreiben, als eine Freundin sie auf einen Wettbewerb des Anbieters „Storytel“, ein Streaming-Portal für Hörbücher, aufmerksam machte. Dort konnte man die Vertonung des eigenen Buches gewinnen. Thyndal bewarb sich - und gewann. Mitte Februar ist „Warum ich Italien liebe“ als Hörbuch erschienen. „Das ist eine total spannende Erfahrung, die eigene Geschichte zu hören. Ich habe mir die Stimme der Sprecherin bei anderen Hörbüchern angehört und finde, sie passt total gut“, sagt Thyndal.
Für „Storytel“ wird Thyndal noch eine weitere Kurzgeschichte schreiben, das stehe bereits fest. Für die Zeit danach hat die Autorin noch keine weiteren Pläne, genießt es aber auch, die ihr noch neue Stadt weiter kennenzulernen. „Menschlich finde ich Köln viel schöner als Heidelberg.“