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„Wehmut ist schon dabei“Kölner Autorin beendet Krimireihe mit „Der Tote im Vulkan“

Lesezeit 3 Minuten
Eine Frau sitzt mit einem Krimi an der Theke eines Cafés.

Die Kölner Autorin Margarete von Schwarzkopf hat einen neuen Kriminalroman veröffentlicht.

Nach dem Abschluss der Reihe um Anna Bentorp will sich Margarete von Schwarzkopf ihrer – teils royalen – Familiengeschichte widmen.

Der Abschied war nicht leicht für Margarete von Schwarzkopf: „Wehmut ist schon dabei“, gibt die Kölner Autorin, Journalistin und Moderatorin zu. Doch acht sei die richtige Zahl für den Abschluss gewesen. Angefangen hat alles mit einem mysteriösen Schatz und Sagen um den „Moormann“, seit 2017 begleiten Leserinnen und Leser nun schon die Kunsthistorikerin Anna Bentorp dabei, wie sie immer wieder in kriminalistische Abenteuer schlittert. Doch mit „Der Tote im Vulkan“ soll jetzt Schluss sein.

In ihrem letzten Kriminalroman, der am Donnerstag im Emons-Verlag erschien, verschlägt es die Amateurdetektivin nach Island, wo sie auf die Spuren eines mittelalterlichen Buches und eines damit zusammenhängenden rätselhaften Verbrechens stößt. Als dann ihr Freund und Krimiautor Heinz Kröger bei seinen Recherchen für ein neues True-Crime-Buch ermordet wird, ist Anna fest entschlossen, die Tat aufzuklären und das mysteriöse Buch zu finden.

Margarete von Schwarzkopf ist kein Fan von Krimis mit Serienmördern

Ihre Ermittlungen führen Anna Bentorp von Hannover aus nicht nur nach Island, sondern auch nach Irland – „eine meine großen Lieben“, sagt von Schwarzkopf. Auch Island ist ihr nicht fremd: Den Vulkankrater, in dem im Prolog des neuen Krimis ein Mann gefangen ist, hat die Autorin vor zwölf Jahren bei einer Reise mit ihrer Tochter besucht. Genauso spielte Anna Bentorps Heimat Hannover eine Rolle in von Schwarzkopfs Leben, hat sie hier doch lange gewohnt. Und auch das heutige Zuhause der Autorin wird in „Der Tote im Vulkan“ immer wieder erwähnt, „ganz ohne Köln geht’s nicht.“

Nicht nur bei den Schauplätzen steckt viel von der Autorin in ihren Krimis. Margarete von Schwarzkopf teilt etwa mit der Mutter ihrer Protagonistin die Eigenart, immer gefrorenen Apfelkuchen für spontane Gäste zu Hause zu haben – und sie teilt mit Anna Bentorp die Begeisterung für Kunst und für das Sammeln von Bechern. „Es ist kein Klischee, man schreibt immer viel über eigene Erfahrungen.“ Doch ihr Alter Ego sei die Kunsthistorikerin keinesfalls, betont von Schwarzkopf.

Wie Leserinnen und Leser es schon von den letzten Krimis um Anna Bentorp kennen, hat die Autorin auch bei „Der Tote im Vulkan“ einen Twist am Ende eingebaut und die Figuren möglichst ambivalent gestaltet. Von Schwarzkopf möchte zum Rätseln anregen, die Motive ihrer Täter sollen nicht sofort eindeutig sein. Denn das ist unter anderem, was für sie einen guten Krimi ausmache: „In einem Krimi müssen schon ein oder zwei Morde vorkommen. Doch was ich absolut nicht ablehne, sind Serienmörder und vor allem diejenigen, die immer Frauen umbringen. Weil ihre Mutter blond und bösartig war, werden blonde Frauen umgebracht. Ich finde, das ist zu einfach.“

Crime Cologne Spezial zusammen mit Jean-Luc Bannalec

Von Schwarzkopf will sich nach dem Ende von Anna Bentorp anderen Projekten widmen. Unter anderem denke sie schon seit einigen Jahren darüber nach, Memoiren über ihre Großmutter und ihre Mutter, Helga Maria zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg, zu schreiben. „Beide waren faszinierende Frauen“, sagt von Schwarzkopf. Gerade die Geschichte ihrer Großmutter, die ein sehr selbstbestimmtes Leben in einer Zeit geführt habe, in der das für Frauen nicht üblich war, interessiere sie. Dafür reist von Schwarzkopf demnächst nach Norwegen, wo ihre Großmutter, die Niederländerin war, einige Jahre gelebt hat. Aber auch von Schwarzkopfs Vater, der Politiker und Schriftsteller Hubertus Friedrich Prinz zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg, werde in dem Projekt eine Rolle spielen.

Bei einem Crime Cologne Spezial in der Mayersche Buchhandlung am Neumarkt am 14. Oktober stellt Margarete von Schwarzkopf dann nicht nur ihren neuen Krimi vor, sondern spricht gemeinsam mit Jörg Bong, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Jean-Luc Bannalec, über Tricks und Kniffe beim Schreiben. Bong wird dabei auch seinen neuen Krimi „Bretonische Sehnsucht“ rund um Kommissar Dupin vorstellen. Mehr Informationen und Tickets à 22 Euro für die Veranstaltung gibt es über die Webseite der Crime Cologne.