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Bekannte und Informationen gesuchtKölner Autorin beleuchtet in neuem Roman das Leben von Trude Herr

Lesezeit 2 Minuten
Frau mit schwarzen Haaren, schwarzer Brille und schwarzer Kleidung sitzt auf einem roten Sesel in einem Flur und schaut in die Kamera

Marina Barth ist nicht nur Kabarettistin und Theaterschauspielerin, sie leitet auch das Klüngelpütz Theater an der Gertrutdenstraße. Nun hat sie ein Buch geschrieben.

Die Künstlerin Trude Herr setzte nach dem Zweiten Weltkrieg wichtige Impulse für das Kulturleben in Köln und die Film- und Fernsehgeschichte.

Knapp ein Jahrzehnt nach dem Ende des Ersten Weltkrieges 1918 normalisierte sich das Leben in Deutschland allmählich wieder. Sichtbares Zeichen in Köln: Am 18. Februar 1927 setzte sich um 14 Uhr an der Ecke Neumarkt, Apostelnkirche der erste Rosenmontagszug nach 13 Jahren Pause in Bewegung. Öffentliche Karnevalsveranstaltungen blieben nach dem Kriegsende zunächst verboten.

Das Motto der Kappenfahrt, wie die offizielle Bezeichnung lautete, hieß: „Aus der Neuen Zeit“. Dieser Zeit möchte sich die Kölner Autorin Marina Barth in ihrem neuen Roman nähern. Er zeigt das Leben in Köln beginnend in den 1930er-Jahren. „Ich erzähle den historischen Hintergrund aus der Ich-Perspektive einer Person, die in dieser Zeit gelebt hat“, sagt sie.

„Meine Wahl fiel rasch auf die Künstlerin Trude Herr, die nicht für das Kulturleben in Köln, sondern generell für die Film- und Fernsehgeschichte nach dem Zweiten Weltkrieg bedeutende Impulse gesetzt hat“, sagt Marina Barth, die seit 2011 das Theater „Klüngelpütz“ leitet. Das Buch erscheint am 22. November im Emons-Verlag, einen Titel hat es noch nicht.

Köln: Barth hat für Buch mit vielen Weggefährten Herrs gesprochen

Trude Herr wurde am 4. Mai 1927 in Köln geboren. Sie trat zunächst als Rednerin im Kölner Karneval auf. Ihren ersten Auftritt hatte sie 1954 in der Rolle als „Wunderkind“. Sie feierte Erfolge als Theater- und Filmschauspielerin und hatte mit dem „Theater em Vringsveedel“ eine eigene Spielstätte.

Trude Herr ist am 15. März 1991 in Südfrankreich gestorben. Ihr Grab befindet sich auf dem Nordfriedhof. In der Kölner Südstadt gibt es den Trude-Herr-Park, in dem ein Denkmal an die Künstlerin erinnert. In Mülheim trägt eine inklusive Gesamtschule ihren Namen. Marina Barth freut sich, dass sie mit ihrem Buch auch die Lebensgeschichte der bedeutenden Volksschauspielerin näher beleuchten kann.

Um dieses Leben möglichst authentisch abbilden zu können, hat die 64-jährige Autorin mit etlichen Leuten gesprochen, die Trude Herr gekannt oder sich intensiv mit ihr beschäftigt haben. Dazu zählen Menschen wie Hilde Schmitz. Sie besitzt und betreut den Nachlass von Trude Herr. Die Kölnerin stand selber bis vor ein paar Jahren als Schauspielerin auf der Bühne des Scala-Theaters.

Barth sucht weitere Menschen, die Herr persönlich kannten

„Das Gespräch mit Hilde Schmitz hat mir total weitergeholfen. Es ist wunderbar, dass es Menschen wie sie gibt. Sie kümmert sich liebevoll und zugewandt um das Vermächtnis von Trude Herr“, sagt Marina Barth. Gern würde sie mit weiteren Leuten reden, die die Volksschauspielerin persönlich gekannt haben. „Ich würde mich sehr freuen, wenn sich noch jemand bei mir meldet.“ Zu erreichen ist die Autorin unter der Mailadresse marina.barth@kluengelpuetz.de.