TestDiese sieben Bahnstationen in Köln sind für Fahrgäste unzumutbar
Köln – Die Corona-Pandemie hat an den 200 Bahnhöfen und Haltepunkten im Rheinland ihre Spuren hinterlassen. Deutlich weniger Fahrgäste, weniger soziale Kontrolle, mehr Vandalismus. Zehn Prozent der Stationen sind in einem Zustand, den der Nahverkehr Rheinland (NVR) als nicht mehr akzeptabel bezeichnet, weitere 27 Prozent (53 Stationen) sind gerade noch akzeptabel.
In die unterste Kategorie fallen mit Nippes, Longerich, Worringen, Trimbornstraße, Holweide, Geldernstraße/Parkgürtel und Airport-Businesspark gleich sieben Haltepunkte in Köln. Auch die Station Leverkusen-Küppersteg wird von den Testern so eingestuft, dass sie für Fahrgäste unzumutbar ist. Bei den meisten dieser Stationen ist kurzfristig kaum Besserung in Sicht. So soll Longerich seit Jahren komplett modernisiert werden, Holweide neue Bahnsteige bekommen. Ein Baubeginn steht aber noch nicht fest.
Nahverkehr Rheinland schlägt Alarm
Für knapp 75 Prozent der Bahnhöfe ist die DB Station & Service zuständig, die weiteren verteilen sich auf die Rurtalbahn und die Euregio Verkehrsschienennetz GmbH. Normalerweise werden die Stationen zweimal pro Jahr unter die Lupe genommen. Im Herbst werden alle kontrolliert, im Frühjahr noch einmal die 60 Stationen mit der schlechtesten Bewertung aus dem Vorjahr. Diese zweite Kontrolle musste in diesem Jahr wegen Corona ausfallen.
NVR-Geschäftsführer Norbert Reinkober sprach angesichts dieser Zahlen von einem alarmierenden Zeichen: „Wir werden versuchen, die Stationsbetreiber im Kampf gegen Verwüstungen und Schmierereien zu unterstützen.“ Aus diesem Grund habe der NVR im laufenden Jahr 2021 schon mehr Geld in die Hand genommen.
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Ein Problem dabei sind die Zuständigkeiten, weil neben den Stationsbetreibern in der Regel auch noch die DB-Sparten Netz und Vertrieb, die Kommunen und zum Teil auch private Eigentümer beteiligt sind.
Ein paar Lichtblicke gibt es aber auch: Inzwischen sind 174 Stationen stufenfrei, mehr als im vergangenen Jahr, die Rolltreppen waren in 93,4 Prozent der Fälle in Betrieb. Das ist ein Plus von 5,5 Prozent.