Im zweiten Anlauf hat eine CDU-Findungskommission in Baudezernent Markus Greitemann einen Kandidaten gefunden. Neuigkeiten gibt es vom Parteichef.
Greiteman soll OB werdenKölner CDU-Chef Mandl zieht eigene Kandidatur zurück
Seit Montagabend ist nicht mehr Parteichef Karl Mandl der vom Kölner CDU-Vorstand nominierte Oberbürgermeister-Kandidat der Partei, sondern Baudezernent Markus Greitemann. Das hat das Gremium beschlossen. Damit ist die Nominierung von Mandl vom 28. Oktober hinfällig. Für Greitemann gab es dem Vernehmen nach 27 Ja-Stimmen und eine Enthaltung. Die Kommunalwahl inklusive OB-Wahl findet am 14. September statt.
Am Tag danach beendete Mandl nach wochenlanger Unklarheit die Spekulationen um seine eigene mögliche Kandidatur, er sagte: „Ich respektiere das einstimmige Votum der Findungskommission und das Abstimmungsergebnis des Vorstands und ziehe meine eigene Kandidatur hiermit zurück. Nun werde ich meine gesamte Energie darauf verwenden, Markus Greitemann im Wahlkampf zu unterstützen und dafür zu sorgen, dass er Kölns nächster Oberbürgermeister wird.“
Meinungsänderung in acht Tagen
In einem Interview am 6. Januar hatte er noch ganz anders geklungen, damals lehnte er einen OB-Kandidaten Greitemann klar ab, er sagte: „Für einen Kandidaten des Aufbruchs sehe ich aber keine Person, die aktuell in der Verwaltung arbeitet. An der Lösung der Probleme Kölns sollten neue Personen mit neuen Ideen mitarbeiten.“
Am Dienstag, acht Tage nach diesen Äußerungen, sagte er nun: „Nach intensiven Gesprächen, in denen wir die zentralen Herausforderungen Kölns – vom Wohnungsbau über die Mobilitätswende bis zur wirtschaftlichen Stärkung – erörtert haben, bin ich überzeugt, dass Markus Greitemann der richtige Kandidat ist, um die Zukunft unserer Stadt zu gestalten.“
Greitemann dankte Mandl für das Vertrauen, er sagte: „Diese Einigung ist ein starkes Signal, dass die CDU Köln geschlossen und entschlossen in das Wahljahr 2025 geht.“ Und Richtung der Wählerinnen und Wähler sagte er: „Schon heute kann ich allen Menschen in dieser Stadt versprechen: Auf mich können Sie sich verlassen.“
Mitglieder müssen noch entscheiden
Noch müssen die Mitglieder Greitemann aber auf einer sogenannten Aufstellungsversammlung zum Kandidaten der CDU wählen. Das soll am 27. Januar erfolgen. Bis zu diesem Tag und am Tag selbst können noch spontan weitere CDU-Mitglieder ihre Bereitschaft erklären und gegen Greitemann kandidieren.
Eigentlich war Mandls Wahl zum OB-Kandidaten am 30. November des Vorjahres vorgesehen, doch die Mitglieder vertagten die Entscheidung. Im Vorfeld hatte Mandl plötzlich angekündigt, er wolle das Mehrheitsbündnis im Stadtrat aus Grünen, CDU und Volt (50 von 90 Sitzen) zeitnah beenden. Nach einem Aufschrei der Empörung, auch aus der eigenen Fraktion, teilte er noch am selben Tag mit, keinen Handlungsbedarf zu sehen. Trotzdem steigerte sich die Kritik an ihm täglich.
Danach nahm ab Mitte Dezember eine zweite Findungskommission ihre Arbeit auf und präsentierte Greitemann als Kandidaten. Die erste hatte sich auf keinen Kandidaten einigen können, letztlich erklärte Mandl seine Bereitschaft.
Nathanael Liminski, Bezirksvorsitzender der CDU Mittelrhein und Leiter der zweiten Arbeitsgruppe, sagte: „Mit Entschlossenheit und Geschlossenheit schafft die CDU Köln die erste und wichtigste Voraussetzung dafür, das Vertrauen der Kölnerinnen und Kölner im September zu gewinnen und mit Markus Greitemann als Oberbürgermeister zum Besten der Stadt zu wirken.“ Er lobte den Rückzug von Mandl und des anderen möglichen Kandidaten Hendrik Biergans als „Signal des Aufbruchs“.