„Schulbesuch nicht verantwortbar“Kölner Eltern lassen ihre Kinder zu Hause
Köln – Immer mehr Kölner Eltern entschließen sich, ihre Kinder angesichts der steigenden Inzidenzzahlen nicht mehr in die Schule zu schicken. „Wir können das nicht verantworten“, sagt die Mutter einer 13-jährigen Gymnasiastin, die anonym bleiben möchte, um ihre Tochter vor Stigmatisierung zu schützen. Ihre Tochter sei heute im Präsenzunterricht gewesen und habe sich nicht sicher gefühlt.
„Die Schnelltests sind noch nicht geliefert. Gleichzeitig laufen auf dem Schulhof die Schüler durcheinander und hängen verständlicherweise zusammen, weil sie sich so lange nicht gesehen haben.“ Nach ihrer Auskunft, werden auch andere Eltern der Klasse die Kinder ab morgen zuhause lassen.
Erst wenn die vom Schulministerium zugesagten Selbsttests wirklich vor Ort sind, werde sie ihre Tochter wieder schicken. „Aber wer weiß, wann die endlich verbindlich da sind.“
Stadtschulpflegschaft will zwei Tests pro Woche
Die Stadtschulpflegschaft, die sich bereits am Wochenende für ein Aussetzen der Präsenzpflicht ausgesprochen hatte, hält Schnelltests einmal in der Woche für zu wenig.
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Bleibe es beim Wechselunterricht mit Präsenzpflicht, bestehe die Stadtschulpflegschaft auf zwei Schnelltests pro Woche, erklärte Vorstandsmitglied Nathalie Binz. Dies sei das, was die Wissenschaft für notwendig halte, um ausreichend Infektionsschutz sicher zu stellen. Binz kritisierte außerdem, dass Grundschüler vom Testprozedere noch ausgeschlossen sind, weil die Landesregierung meine, die Infektionsgefahr in dieser Altersgruppe sei gering: „Man darf die Jüngsten nicht ausschließen“, sagt sie.
Zumal deren Anteil am Infektionsgeschehen bei der britischen Mutation stark erhöht ist. Neben Masken, die am besten für alle Schülerinnen und Schüler gestellt werden sollten, vor allem aber für jene aus finanziell schwächer aufgestellten Familien, sei die Kombination aus Luftfiltern plus Lüften essenziell für den Gesundheitsschutz.