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Gin-Bar in EhrenfeldStadt Köln greift in die Außengestaltung ein – Betreiber empört

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Seit 2016 betreiben Judith Grazio und Marcos Rivas die Gin-Bar "The Bär" auf der Thebäerstraße.

Köln-Ehrenfeld – Der Sommer kommt und lockt die Kölner wieder vermehrt in die Außengastronomie. Da aber nicht alle Lokale über eine entsprechende Fläche vor der Tür verfügen, dürfen Gastronomen die Parkplätze vor ihren Läden gegen eine Gebühr nutzen, um ihre Gäste an der frischen Luft zu bewirten. Nach eigenem Gusto gestalten dürfen sie die Außenfläche aber nicht - diese Erfahrung musste nun auch die Gin-Bar „The Bär” in der Thebäerstraße machen.

Gastro in Köln: Stadt verbietet Außenbetrieb in Gin-Bar

Um ihren Gästen eine schöne Außengastro bieten zu können, haben Inhaber Marcos Rivas und Partnerin Judith Grazio eine kleine Terrasse vor ihrer Bar errichtet: Ein niedriges Podest mit Zäunen schirmt die Gäste vom Straßenverkehr ab, eine Plane schützt sie vor Regenfällen. Gepunktete Tischdecken und Kunstblumen sorgen für ein frühlingshaftes und heimeliges Ambiente.

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Laut der Stadt trägt die Terrasse der Bar nicht zur Verbesserung des Stadtbildes bei.

Mit diesem Ausbau der Außenfläche begannen Rivas und Grazio bereits 2019, lange Zeit hat sich niemand an der „kleinen Oase” in der Thebäerstraße gestört. Nun aber soll die Terrasse laut Ordnungsamt weg: „Zunächst wurde uns gesagt, dass wir nur das Podest abbauen müssten und die Zäune bleiben können”, erzählt Judith Grazio, „dann aber hieß es, dass alles bis auf die Tische und Stühle weg muss.”

Stadt Köln will „Schönes Stadtbild“ – Nachbarn widersprechen

Schließlich verstoße die Terrasse gegen ​​die Regelungen zur Außengastronomie, mit denen sich die Stadt Köln darum bemüht, „ein verbessertes Stadtbild zu erhalten”: „Innerhalb der beantragten Außengastronomiefläche dürfen lediglich mobile Tische und Stühle aufgestellt werden. Alle anderen Einrichtungen sind nicht zulässig”, heißt es in einem diesbezüglichen Merkblatt der Stadt. Näher wollte sich ein Sprecher zu dem konkreten Fall nicht äußern.

Dass die Terrasse von „The Bär” bei Nichtbedarf abgebaut werden kann, ändert an dieser Regelung nichts: „Es geht uns nicht darum, gegen Regeln zu verstoßen, aber wir verstehen nicht, warum etwas weg soll, was die Nachbarschaft als schön empfindet”, sagen Rivas und Grazio.

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Die liebevoll gestaltete Terrasse der Bar muss nun abgebaut werden.

Viel Solidarität für beliebte Ehrenfelder Bar

Nachdem die beiden ihr Problem in den öffentlichen Netzwerken publik machten, kam ihnen schließlich viel Solidarität entgegen - die Außengastro der Gin-Bar wertet die Straße nach Meinung vieler Ehrenfelder auf: „Außerdem erfüllt der Zaun auch einen praktischen Zweck”, erklärt Inhaber Marcos Rivas. Immerhin grenzt er die Gastronomie klar von der Straße ab, was ansonsten - und besonders in der Kombination mit Alkohol - Risiken für Fahrer und Gäste birgt: „Die Menschen sitzen direkt an der Straße und das kann gefährlich werden”, so der Gastronom.

Stadt Köln greift in die Gastro ein: Kein Einzelfall

Wie Rivas und Grazio weiter erklären, seien sie mit derartigen Problemen nicht alleine. Auch weitere Gastronomen in Ehrenfeld, wie auch in der Südstadt und in anderen Veedeln, haben wegen ihrer Außengastro Ärger mit den Behörden. Und dafür ist häufig nicht einmal eine Terasse von Nöten – manchmal reicht es schon, wenn das Mobiliar zu bunt ist.

Grund dafür ist „Gestaltungshandbuch” der Stadt Köln. Mit diesem wird unter anderem geregelt, wie die Außengastronomie der Kneipen auszusehen hat: „Die außen aufgestellten Tische und Stühle müssen in einheitlicher, möglichst weißer, grauer, naturfarbener oder metallischer Farbe gehalten sein”, heißt es dort etwa, „je [...] abgestimmter die Gastronomen ihre Gasträume im öffentlichen Raum präsentieren, desto höher wird das Niveau der räumlichen Umgebung [...] wahrgenommen.”

Ehrenfelder starten Petition für mehr Gestaltungsfreiheit

Ton in Ton soll es also sein, statt lebhaft und bunt - das, so sagt Judith Grazio, passe so gar nicht zu einer Stadt wie Köln: “In Köln wird immer von Toleranz und Buntheit gesprochen, aber bei der Optik ist das nicht erwünscht”, so die 39-Jährige.

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Damit sich das ändert, haben Grazio und Marcos Rivas nun eine Petition für mehr Gestaltungsspielraum in der Gastronomie gestartet, die innerhalb von zwei Tagen bereits von mehr als 300 Menschen unterschrieben wurde: „Es muss sich auf jeden Fall etwas ändern”, so die beiden Gastronomen, „die Stadt brüstet sich damit, dass sie die Bürger vertritt. Dabei zeigt sich vielfach, dass die Bürger etwas anderes wollen.”

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