Die Online-Plattform „Compounder“ soll die Suche nach und die Bewerbung um einen Studienplatz vereinfachen.
Studiplatz-SucheKölner Gründer stellen sich der „Höhle der Löwen“
Abitur geschafft, bereit für das Studium – aber wo? Für die meisten Schulabgängerinnen und -abgänger kommt hier wohl der „grüne Klassiker“ auf den Tisch. Der offizielle Studienführer sammelt Informationen über Hunderte Hochschulen und Tausende Studiengänge. Für weitere Informationen und die Bewerbung ist dann aber der Weg über die jeweiligen Webseiten der Hochschulen notwendig. Drei Kölner Gründer wollten diesen Weg vereinfachen – und sind mit ihrer Idee jetzt auch zur Vox-Sendung „Die Höhle der Löwen“ gegangen.
„Es kann doch nicht sein, dass das so ein bürokratischer Aufwand ist“, sagt Evelyn Wagner. Die 25-Jährige wollte das ändern. Gemeinsam mit ihren Studienkollegen Paula Vorbeck (27) und Carmine Alfonso Siena (30) von der privaten Wirtschaftshochschule CBS in Köln entwickelte sie die Online-Plattform „Compounder“. Nach dem Studienabschluss 2019 wurde die Idee zur Realität, 2020 gründeten sie eine GmbH. Drei Jahre später steht das Start-up vor dem nächsten großen Schritt: Die drei haben sich in „Die Höhle der Löwen“ gewagt. „Davon träumt, glaube ich, jeder Gründer“, sagt Vorbeck. Dann tatsächlich im Tunnel zu stehen, kurz davor, den „Löwinnen und Löwen“ entgegenzutreten, „das war ein unglaublicher Moment“, sagt Wagner. Gemeinsam mit den Erfahrungen und dem Kapital der Investoren wollen sie ihr Unternehmen auch international ausweiten. Ihr Angebot: 400.000 Euro für zehn Prozent der Firmenanteile.
Kölner wollen Suche nach Studienplatz vereinfachen
Das Prinzip von „Compounder“ ist simpel: Studieninteressierte können auf der Plattform nach Hochschulen und Studiengängen suchen, zu denen auch direkt Informationen wie Bewerbungsfristen und -voraussetzungen angegeben werden. Dann legen sie ein Bewerberprofil an, mit dem sie sich direkt auf ihre favorisierten Studiengänge bewerben können. So müssen pro Bewerbung nur noch Extrawünsche wie Empfehlungsschreiben zugefügt werden. Auch Stipendien sind Teil der Datenbank.
Für Studieninteressierte ist das alles kostenlos – die Plattform finanziert sich über Provisionen von den Hochschulen, die in der Datenbank gelistet werden. Für dieses Wintersemester seien mehr als 600 Bewerbungen über „Compounder“ gelaufen – im kommenden Jahr hoffen Wagner, Vorbeck und Siena auf mehr als 2000 Bewerbungen.
Mit ihrem eigenen Hintergrund als ehemalige CBS-Studenten haben die Gründer erstmal den privaten Sektor angefragt: Mittlerweile sind rund 50 private Hochschulen mit rund 1000 Studiengängen in ganz Deutschland Teil von „Compounder“. Die Kölner sind aber auch schon in Gesprächen mit staatlichen Hochschulen. „2024 wollen wir 174 Hochschulen in unserer Datenbank haben“, sagt Vorbeck. Das Gründerteam arbeitet auch schon mit Hochschulen im europäischen Ausland zusammen, in den kommenden zwei bis drei Jahren soll sich „Compounder“ deutlich ausbreiten. Dabei sollen die Investoren aus der „Höhle der Löwen“ helfen. Die Folge mit den Kölner Gründern wird am Montag, dem 2. Oktober um 20.15 Uhr bei Vox ausgestrahlt.