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Kölner Gynäkologin zu Todesfällen„Wir verlassen uns natürlich auf die Apotheken“

Lesezeit 2 Minuten
Apotheke Symbol

  1. Nach einem Glukosetoleranztest sind eine 28-jährige Kölnerin und ihr Baby in der vergangenen Woche gestorben.
  2. Das verabreichte Mittel wurde in einer Kölner Apotheke abgemischt. Eigentlich handelt es sich bei dem Test um eine Routine-Untersuchung.
  3. Schwangere in ganz Köln sind nun verunsichert. Eine Kölner Gynäkologin berichtet aus der Praxis.

Köln – In der Praxis von Ellen Breitenbach in Ehrenfeld gab es heute Morgen nur ein Thema: Den tödliche Glukosetoleranztest in Longerich. „Das sorgt natürlich bei den schwangeren Frauen für große Verunsicherung. Auch für uns als Ärzte ist das ein Schock. Wir verlassen uns natürlich darauf, dass die Apotheken die Glukose ordnungsgemäß abfüllen.“

Ihr selbst ist es unerklärlich, wie es im Rahmen dieses harmlosen Schwangerschaftsroutine-Tests zu so einer fatalen Reaktion kommen konnte. Alle gesetzlich Versicherten haben im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge Anspruch auf das Schwangerschaftsdiabetes-Screening. Nach Angaben von Breitenbach handelt es sich bei dem Test um die Verabreichung von 50 Gramm reinem Traubenzucker in Pulverform. „Früher war das eine Fertiglösung. Ungefähr vor zwei Jahren wurde die Lösung auf Weisung der Kassenärzlichen Vereinigung vom Markt genommen. Der Test wurde auf Pulver umgestellt.“

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Das Traubenzucker-Pulver wird über die Apotheke bezogen, da die Menge dort aufs Milligramm genau abgewogen werden kann, um sehr präzise und vergleichbare Werte zu bekommen. Eine Stunde nach der Einnahme wird dann bei der Schwangeren überprüft, ob der Blutzuckerwert erhöht ist. Gibt es dabei einen auffälligen Befund, gibt es noch einen 75-Gramm-Glukose-Test der nachgeschaltet ist. Er ist genauer und hat eine noch höhere Aussagekraft.

Kontakt mit der Lieferanten-Apotheke

„Wir Gynäkologen arbeiten seit der Umstellung standardmäßig mit dem Pulver. In unserer Praxis ist es so, dass wir das Pulver von unserem Apotheken-Lieferanten abgepackt beziehen und hier in der Praxis den Frauen verabreichen. Natürlich verunsichert so etwas. Und natürlich nehmen wir jetzt mit unserer Lieferanten-Apotheke Kontakt aus, um uns rückzuversichern. Ich bin aber sicher, dass diese sehr präzise arbeitet.“ Dass die 50 Gramm Glukose bei einer mit Diabetes vorbelasteten Schwangeren einen diabetischen Schock auslösen kann, hält sie für ausgeschlossen „Dafür ist die Menge zu gering.“