Kölner InnenstadtDiese Parkplätze könnten zur „Insektenwiese“ werden
- Dreißig Prozent der kostenpflichtigen Parkplätze in der Innenstadt sollen wegfallen.
- Ein Beschluss sieht jetzt das Aus zahlreicher Stellflächen im Inneren Grüngürtel vor.
- Einigen Politikern geht dies zu weit. Gegenstimmen gab es aus der CDU.
Köln – In den Abschnitten der Venloer, Subbelrather, Aachener und Vogelsanger Straße, die im Inneren Grüngürtel liegen, sollen sämtliche Parktaschen entfallen und in Grünflächen umgewandelt werden. Das hat die Bezirksvertretung Innenstadt auf Antrag von Grünen, Klimafreunden und „Die Partei“ mit deren Stimmen beschlossen. Sie haben mehrere Argumente dafür genannt.
Im Dezember hatte bereits der Stadtrat ein neues Parkkonzept für die Stadt beschlossen. Demnach sollen 30 Prozent der kostenpflichtigen Stellflächen in der Innenstadt wegfallen. Im Stadtrat hatte das Bündnis aus Grünen, CDU und Volt für das Vorhaben gestimmt. In der Bezirksvertretung stimmte jetzt die CDU dagegen, die Parkplätze im Inneren Grüngürtel aufzugeben.
Die Bezirksvertreter forderten die Verwaltung per Beschluss auf zu prüfen, ob es möglich sei, auf den entsiegelten Flächen Bäume zu pflanzen oder aber Wildblumen, die eine „Insektenwiese“ bilden könnten. Geprüft werden solle auch, ob weitere nicht kostenpflichtige Parkplätze in der Innenstadt vorhanden seien und sie entweder in bewirtschaftete Parkplätze umgewandelt oder ebenfalls entsiegelt werden könnten.
Optische Aufwertung der Grünfläche
Die Antragsteller sind überzeugt, dass es „zahlreiche positive Auswirkungen“ hätte, würden die Randstreifen der genannten Straßen renaturiert. So könnten die entsiegelten Flächen bei Starkregen zusätzliches Wasser aufnehmen. Der Wegfall der Parktaschen, die ohne Bewohnerparkausweis und Parkschein genutzt werden können, verringere den Anreiz, mit dem Pkw in die Innenstadt zu fahren, statt auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.
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Dies gelte sowohl für Besucher von außerhalb als auch für die Kölner selber. Die Erholungsflächen im Grüngürtel würden aufgewertet; denn es störe optisch, wenn die genannten Straßen zugeparkt seien: Die „Sichtachsen“ des Grüngürtels würden „versperrt“. Ein Gegenbeispiel sei die Dürener Straße, auf der im Bereich des Grüngürtels, wo sie viel schmaler ist als die genannten großen Straßen, nicht geparkt werden kann; dadurch werde sie weitaus weniger als „Unterbrechung“ der Grünfläche wahrgenommen.
Mehr Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer
Schließlich sorge der Wegfall der Parktaschen in der Aachener Straße, die unmittelbar am Radweg liegen, für mehr Sicherheit: Die Gefahr von Unfällen, bei denen Radfahrer mit einer geöffneten Autotür zusammenprallen, werde gebannt, und Fußgänger und Radfahrer hätten an Ampeln und Zebrastreifen eine bessere Sicht auf die Straße.
Da die Nutzung all der Parktaschen nichts kostet, würden der Stadt durch die Renaturierung der Flächen keine Einnahmen entgehen, heißt es im Antrag. Einigen Bezirkspolitikern geht der Wegfall so vieler Parkmöglichkeiten zu weit. Während die CDU dagegen stimmte, enthielten sich SPD, Die Linke und der einzelne Vertreter der FDP.