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„Kunst und Kultur im Zentrum“„Arsch huh“ veranstaltet mit prominenten Gästen „Fest der Demokratie“ in Köln

Lesezeit 3 Minuten
Menschen demonstrieren mit Plakaten und Regenbogen- oder Europaflaggen.

Zuletzt demonstrierten in Köln am 1. Juni Tausende gegen Rechtsextremismus.

Noch bis zur Bundestagswahl im kommenden Jahr will die Initiative eine Reihe von Veranstaltungen durchführen.

Die Musiker- und Künstlerinitiative „Arsch huh“ will den Protest gegen Rechtsextremismus nicht verstummen lassen. Für den 25. August ruft das Bündnis erneut dazu auf, für die Demokratie auf die Straße zu gehen. Das „Fest der Demokratie“ findet von 15.30 bis 19 Uhr auf dem Kölner Hohenzollernring zwischen Friesenplatz und Rudolfplatz statt.

Tausende demonstrierten im Juni in Köln gegen Rechtsextremismus

70.000 Menschen hatten Anfang des Jahres nach der Veröffentlichung von „Correctiv“-Recherchen zu einem Geheimtreffen einzelner Politiker von AfD, CDU und Werteunion in Potsdam auf der Deutzer Werft gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit demonstriert. Am 1. Juni riefen „Arsch huh“ und „Köln stellt sich quer“ zu einer weiteren Demonstration auf, Tausende – die Polizei schätzte die Zahl auf weniger als 10.000, die Veranstalter sprachen von 18.000 – setzten ein Zeichen für die Demokratie. Die AfD, die vom Verfassungsschutz als rechtsextremistische Verdachtsfall eingestuft wird, wurde bei der Europawahl eine Woche später mit 15,9 Prozent in Deutschland zweitstärkste Kraft.

Noch bis zur Bundestagswahl im kommenden Jahr will „Arsch huh“ eine Reihe von Veranstaltungen organisieren, um die Protestwelle, die Anfang des Jahres losgetreten wurde, nicht abreißen zu lassen. Das hatten die Veranstalter bereits bei einer Pressekonferenz zur Kundgebung am 1. Juni angekündigt. „Diese Proteste waren und bleiben wichtig. Unsere Demokratie benötigt eine selbstbewusste Sichtweise, die Menschen inspiriert und mit neuer Motivation ausstattet. ‚Arsch huh‘ stellt dabei Kunst und Kultur ins Zentrum, um zu demokratisch-aktivem Handeln zu motivieren und zukünftige Perspektiven für eine gerechte Gesellschaft aufzuzeigen“, heißt es nun in einer Mitteilung zum geplanten „Fest der Demokratie“ am 25. August.

Dabei sein werden auch viele prominente Gesichter: Brings und Eko Fresh haben erst kürzlich gemeinsam das Lied „Bunte Brücke“ veröffentlicht, in dem sie zu mehr Gemeinschaft und Zusammenhalt aufrufen. Das dürfte es beim „Fest der Demokratie“ dann wohl zu hören geben, wenn die Kölschrockband und der Kölner Rapper gemeinsam auf der Bühne stehen. Außerdem treten Cat Ballou auf, Miljö, die Musikerin Charly Klauser, die Band Erdmöbel, der Musiker Haller, die Band The Red Flags und der Rapper Kurt Tallert alias Retrogott. Neben Live-Musik soll es auch Wortbeiträge und Kabarett geben, so haben die Veranstalter etwa auch Jürgen Becker angekündigt.

„Arsch huh“ hat außerdem mitgeteilt, dass sie anlässlich der Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen am 1. September und in Brandenburg am 22. September ab sofort Initiativen und Organisationen unterstützen wollen, die sich in diesen Ländern für eine sozial-gerechte Demokratie einsetzen und „sich gegen Rassismus und Neonazis wehren“. Wie genau diese Unterstützung aussehen soll, lässt die Initiative vorerst offen. Zudem schließt sich „Arsch huh“ der Forderung von Vereinen und Stiftungen einer Reform des Gemeinnützigkeitsrechts an.