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Bildungslandschaft Altstadt-NordBei dem Vorzeige-Projekt gibt es neue Verzögerungen

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Die Baumaßnahmen wie bei der Bildungslandschaft Altstadt Nord (oben) dauern zu lange, die Klassen in den Schulen sind voll.

Köln – Es soll Kölns Vorzeigeprojekt für ein gutes Bildungsangebot der Zukunft sein. Tatsächlich ist die Entwicklung der so genannten „Bildungslandschaft Altstadt-Nord“ aber auch seit Jahren ein Musterbeispiel für alles, was beim Schulbau in Köln nicht klappt. Am Freitag hat die Stadtverwaltung mitgeteilt, dass es zu weiteren Verzögerungen kommt.

Die schlechten Nachrichten von den Baustellen des 116-Millionen-Projekts passen so gar nicht zu den Versuchen der Stadt, mit öffentlichkeitswirksamen Grundsteinlegungen, Richtfesten und Einweihungsfeiern den Eindruck zu vermitteln, dass es endlich mit Tempo beim Schulbau vorangeht.

Neue Schulplätze entstehen auch bei den gefeierten Bauprojekten so gut wie nie. Das ist auch bei der „Bildungslandschaft Altstadt-Nord“ nicht anders. Allerdings verbinden sich die Sanierung und Neubau mehrer bestehender Schulen mit der Idee, Bildungs- und Jugendhilfeangebote miteinander zu vernetzen. Dafür entstehen neue Gebäude, die gemeinsam genutzt werden, so ein Studienhaus und eine große Mensa. Die verschiedenen Projekte hängen offensichtlich auch bei der Bauausführung so eng zusammen, dass Verzögerungen bei einem Projekt Folgen für die anderen haben.

Statik des Hansagymnasiums muss überprüft werden

Bei den Sanierungsarbeiten am Hansagymnasium habe sich gezeigt, dass die Bausubstanz schlechter als erwartet sei, so die Stadtverwaltung in ihrer aktuellen Mitteilung. Neue Untersuchungen seien erforderlich. Um die Sicherheit der Baustelle gewährleisten zu können, muss erneut die Statik auf „Anforderungen des baulichen Brandschutzes“ geprüft werden.

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Das Hansa-Gymnasium ist verhüllt.

Und damit nicht genug: Einmal mehr finden sich keinen Unternehmen, die städtische Aufträge umsetzen wollen. Im Gewerk Elektroarbeiten müssen Leistungen zum vierten Mal europaweit ausgeschrieben werden. Arbeiten im Gewerk Sanitär, Trockenarbeiten und für die Stahlfenster waren zwei europaweite Ausschreibungen nötig, so das städtische Presseamt. Zu allem Übel kassiert die Stadt auch noch eine Rüge für die Vergabe im Gewerk Nachrichtentechnik.

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Was das alles konkret für den Zeitplan bedeutet, könne man noch nicht sagen. Auch finanziell dürften die Probleme Auswirkungen haben. Man prüfe „sämtliche Möglichkeiten der Beschleunigung, um den Zeitverlust möglichst gering zu halten.

Nicht nur beim Hansagymnasium gibt es Probleme bei der Vergabe der Aufträge. Auch der eigentlich für diesen Monat geplant Übergabetermin für die Grundschule ist gefährdet. Die Bauverwaltung spricht von einem „Domino-Effekt“. Die „logistische Abhängigkeiten“ zwischen allen Baufeldern führen dazu, dass auch die Sanierung des Abendgymnasiums nach hinten rückt.

Kosten steigen von 75 auf 116 Millionen Euro

Die Umsetzung des großen Bauprojekts wird seit Jahren von Pleiten, Pech und Pannen begleitet. Der zunächst von der Stadt beauftragte Planer hatte unzureichend gearbeitet und kalkuliert, wie die Stadt sagt. Die Auswechselung des externen Objektplaner führte zu ersten Verzögerungen, die wiederum zur Folge hatten, dass der erste Rohbauunternehmer von seinem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machte. Ein neues Rohbauunternehmen ist erst seit 2018 tätig.

Nach den ursprünglichen Plänen der Stadt, die 2010 vom Stadtrat beschlossen wurden, sollte eigentlich schon 2015 alles fertig sein. Als Gesamtkosten waren 75 Millionen Euro veranschlagt. Mittlerweile liegt man bei über 116 Millionen.