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Österreichische Küche„Der Tiroler“ bringt Kaiserschmarrn und Co. jetzt in die Kölner Innenstadt

Lesezeit 3 Minuten
Ein Mann lehnt zwischen zwei Theken, er trägt einen schwarzen Pullover mit dem Logo seines Cafés und eine Kappe.

Marcel Kleewein ist „Der Tiroler“ – sein Café ist jetzt in der Kölner Innenstadt.

Marcel Kleewein war mit seinem Tiroler Café zuletzt in Ehrenfeld beheimatet und zur Überbrückung mit einem Foodtruck unterwegs.

An der Wand hängen Holz-Ski, das Regal links neben dem Eingang ist voll mit Weinflaschen, Kaffee und Weckgläsern voll mit eingeweckten Leckereien wie Tafelspitz, Chili und Schweinefilet. Der kleine Laden ist gemütlich-rappelvoll mit alpiner und moderner Dekoration und einer handvoll Tischgruppen, die kleine Küche ist direkt hinter der Theke.

„Der Tiroler“ hat sich Anfang März zentral in der Kölner Innenstadt ein paar Meter abseits der Hohe Straße in der unscheinbaren Seitenstraße Perlenpfuhl angesiedelt, nachdem Marcel Kleewein das Vorgänger-Lokal gleichen Namens in Ehrenfeld im vergangenen Jahr schließen musste und in der Zwischenzeit mit einem Foodtruck unterwegs war. 25 Quadratmeter hatte der gebürtige Österreicher in Ehrenfeld – jetzt sind es immerhin 55. Auch organisatorisch hat Kleewein umgestellt.

Eine Reihe mit Bonbongläsern, in denen Kekse und Salami sind

Auch kleine Snacks gibt es beim „Tiroler“.

„Ich bereite viel vor, wecke ein und regeneriere dann“, sagt er mit leichtem österreichischen Dialekt. Aktuell hat sich Kleewein auch Unterstützung in sein Lokal geholt. „Hier braucht man für manche Stunden eine zweite Person“, sagt er. Trotzdem steht er oft 16 bis 17 Stunden in seinem „Tiroler“. „Heute habe ich um halb vier angefangen.“ Öffnen tut der Laden erst um zehn Uhr.

„Der Tiroler“ in Köln: Kaiserschmarrn, Knödel und Brotzeit

Natürlich serviert der 38-jährige Wahl-Kölner insbesondere Tiroler Spezialitäten: Kaiserschmarrn (12,90 Euro) etwa, Marillenknödel mit Pistaziencreme (11,90 Euro) oder Apfelstrudel mit Vanillesoße (7,90 Euro). Herzhaftes gibt es – neben zünftiger Brotzeit – bei den Tiroler Pinsas. Kleewein belegt die trendige Pizza-Variante – der Teig einer Pinsa ist aus einer Mischung verschiedener Mehlsorten und Sauerteig und gilt als bekömmlicher als normale Pizza – etwa mit geschmortem Ochsen, Trüffel oder „Schwammerlen“ (Pfifferlinge). Bunt wird es derweil bei den Latte-Kreationen: Kleewein mixt „Pink-Latte“: „Aufgeschäumte Milch, heiß oder kalt, mit Rote-Beete-Saft mit einem Schuss Espresso, den man sich selbst reingeben kann. So kann jeder nach Geschmack dosieren.“

Außerdem gibt es die Variante als Pistazien-Latte mit Pistaziencreme im Glas. Den Kaffee bezieht Kleewein von seiner eigenen Plantage in Thailand. Dass der Neu-Kölner überhaupt in der Gastronomie gelandet ist, ist allerdings einer heimtückischen Krankheit geschuldet. „Ich bin gelernter Maschinenbautechniker. Ich habe seit 15 Jahren immer wieder Lungenkrebs.“ In den Beruf konnte er nicht zurückkehren, also blieb er in der Gastronomie. „Im Moment geht es mir relativ gut“, sagt Kleewein.

Marcel Kleewein vor seinem Café.

Marcel Kleewein vor seinem Café.

In Köln blieb er der Liebe wegen. Mit seinem Café hat er sich ein Stückchen Heimat in die Kölner Innenstadt geholt. Fast alles, was er dort serviert und verwendet, können sich Gäste direkt im Laden oder online auch für zu Hause kaufen. Auf Instagram postet er außerdem die Rezepte seiner Kreationen. Er wolle, dass die Menschen seine Speisen auch dahoam genießen können, sagt er.

Der Tiroler, Perlenpfuhl 37, 50667 Köln, montags bis samstags von 10 bis 19.30 Uhr geöffnet.