Axel Freimuth hielt der Universität zu Köln 46 Jahre die Treue. Was mit dem Posten des Uni-Rektors endet, begann mit einem Physik-Studium.
Zum AbschiedScheidender Uni-Rektor Axel Freimuth trägt sich ins Gästebuch der Stadt Köln ein
Der scheidende Uni-Rektor Axel Freimuth hat sich zum Abschied in das Gästebuch der Stadt Köln eingetragen. „Mit großem Dank für zwei Dekaden hervorragender Zusammenarbeit“, schrieb der 65-Jährige in das Buch, nachdem ihm Oberbürgermeisterin Henriette Reker im historischen Rathaus für seine Leistung gedankt hatte. Von 2005 an bekleidete der Physiker das Amt, das er voraussichtlich zum 1. Oktober dieses Jahres an Joybrato Mukherjee, bisher Präsident der Justus-Liebig-Universität Gießen, übergibt. Danach verabschiedet sich Freimuth in den Ruhestand.
„Um eine Spitzenposition sachorientiert, unprätentiös und klug zu gestalten, scheint die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Physik nicht die schlechteste Voraussetzung zu sein“, sagte Reker in Anspielung auf Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel, die ebenfalls Physikerin ist. Freimuth sei vielseitig wissenschaftlich interessiert, spiele darüber hinaus Gitarre und arrangiere Stücke: „Ich bin überzeugt, Ihre Liebe zur Musik hat einen großen Anteil daran, dass Ihnen so ein agiler Geist innewohnt.“
Axel Freimuth blieb der Uni Köln 46 Jahre treu
Abgesehen von kürzeren Unterbrechungen ist Axel Freimuth der Universität zu Köln seit 46 Jahren treu geblieben. 1977 fing der gebürtige Duisburger in Köln mit dem Physikstudium an und stieg danach die Karriereleiter empor. Die Universität, die er aus allen Perspektiven kennengelernt habe, sei ähnlich wie die Stadt Köln – „offen, tolerant, geerdet und verankert in der Gesellschaft“. Vor 20 bis 30 Jahren allerdings sei sie ins Mittelmaß abgerutscht und habe sich Reformen verschlossen. Das habe sich mittlerweile geändert: „Die Uni hat sich erneuert, ist in vielerlei Hinsicht besser und erfolgreicher geworden“, so der Rektor in seiner Ansprache. Er freue sich, zu dieser Entwicklung beigetragen zu haben.
Im September stehe noch viel Arbeit an, sagte Axel Freimuth gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Danach wolle er sich seiner „Löffelliste“ widmen – „Dingen, die man noch machen will, bevor man den Löffel abgibt“. Dazu gehöre das Reisen, das Kochen und Freunde zu treffen. Außerdem werde er Stücke für die Big Band der Uni arrangieren. Regelmäßige Verpflichtungen werde er dort aber nicht mehr übernehmen. Axel Freimuth habe sich einen „weiten Blick auf diese Welt bewahrt“, so Henriette Reker: „Ich bewundere, wie bei Ihnen Intellekt auf Umsetzungsstärke trifft.“