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Grüngürtel im FokusBöhm-Stipendiatin präsentiert Vision für Kölns Stadtentwicklung

Lesezeit 2 Minuten
Die Gottfried-Böhm-Stipendiatin Ermelinda Di Chiara vor einem Modell der Stadt Köln.

Die Gottfried-Böhm-Stipendiatin Ermelinda Di Chiara stellte ihre Vision für Köln im Historischen Rathaus vor.

Wie kann Köln nachhaltiger und lebenswerter werden? Die Architektin Ermelinda Di Chiara hat dafür ein Konzept vorgestellt.

Die erste Stipendiatin des Gottfried-Böhm-Stipendiums, die italienische Architektin Ermelinda Di Chiara, hat die Ergebnisse ihres Projektes für eine mögliche Stadtentwicklung Kölns präsentiert. Das Stipendium unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeisterin Henriette Reker soll für einen Diskussionsbeitrag für eine lebenswertere und nachhaltigere Stadt sorgen.

Für ein Jahr lebte Di Chiara nun in Köln, sie bekam eine Unterkunft und 2500 Euro monatlich. In ihrem Projekt beschränkt sich die promovierte Architektin, die sich im vergangenen Jahr gegen 41 Bewerber und Bewerberinnen aus 23 Ländern durchsetzen konnte, auf den linksrheinischen Grüngürtel und die Neustadt.

Architektin über Köln: Weniger Autos, mehr Grünflächen

Um neue Grünflächen zu schaffen, soll die Neustadt nach Di Chiaras Vorschlag bis auf wichtige Hauptstraßen wie die Bonner oder Aachener Straße autofrei werden. Für den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs sieht das Modell neue Verkehrsknotenpunkte entlang der Bahnlinie vor. Acht an Tore erinnernde Türme sollen zudem an den Kreuzungen des Gürtels mit den wichtigsten Straßen entstehen.

Das Modell von Ermelinda Di Chiara: Grüngürtel und Neustadt sind hervorgehoben.

Das Modell von Ermelinda Di Chiara: Sie nimmt den Grüngürtel und die Neustadt in den Fokus.

Di Chiara möchte die bestehende Struktur beibehalten, aber deutliche architektonische Kanten schaffen: „Wir sorgen für eine klarere und besser lesbare städtische Struktur, die ein Modell der Nachhaltigkeit werden soll und im Einklang mit den globalen Herausforderungen steht.“

„Offen und unvoreingenommen“ auf Köln blicken

Auch neue Wohnbauten sieht sie vor: Im August-Sander-Park hinter dem Mediapark soll ein neues Viertel entstehen, da der Raum wenig genutzt werde. Zudem sollen die Wohnblöcke der Neustadt zur Bahndamm-Seite hin erweitert werden, um geschlossene, begrünte Innenhöfe zu schaffen.

Wie es mit den Projekten weitergeht und ob sich die Vorschläge umsetzen lassen, wird sich zeigen. Ganz bewusst sollte die Stipendiatin „offen und unvoreingenommen“ auf Köln schauen, wie Paul Böhm im Schlusswort von Di Chiaras Präsentation sagte, bei der sie sich ins Gästebuch der Stadt eintrug.

Böhm ist der Sohn von des verstorbenen Kölner Architekten Gottfried Böhm, auf dessen 100. Geburtstag im Jahr 2020 das Stipendium zurückgeht. Der Verein der Freunde und Förderer der Technischen Hochschule schreibt das Stipendium aus und betreut es.

Bis zum 15. Oktober ist die Ausstellung im Spanischen Bau des Historischen Rathauses kostenfrei für die Öffentlichkeit zu sehen. (vvl)