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Demo gegen HundequälereiZehnter Galgo-Marsch findet in Kölner Innenstadt statt

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Am 1. Februar zieht der zehnte Kölner Galgo-Marsch vom Bürgerhaus Stollwerck zum Heumarkt.

Am 1. Februar zieht der zehnte Kölner Galgo-Marsch vom Bürgerhaus Stollwerck zum Heumarkt.

Galgos, grazile und intelligente Hunde, werden in Spanien oft unter schlimmen Bedingungen als Jagdtiere gehalten. Der Galgo-Marsch will darauf aufmerksam machen.

Bereits zum zehnten Mal zieht am Samstag, 1. Februar, der Galgo-Marsch durch das Severinsviertel Südstadt und die Innenstadt. Mit der Veranstaltung wollen die Organisatoren auf das Leid der Galgos, Podencos, Setter und anderer Jagdhunde in Spanien aufmerksam machen.

Misshandelt und grausam getötet

Diese werden dort als reine Nutztiere für die Jagd gehalten und leben meist unter schlimmsten Umständen. Sie werden in engen Käfigen oder dunklen Schuppen gehalten und misshandelt. Zum „Training“ werden sie oft an Autos angebunden und müssen in hohem Tempo hinter den Fahrzeugen herlaufen. Wenn sie die gewünschte die Leistung nicht mehr bringen, werden sie in der Regel „entsorgt“ und oft grausam getötet.

„Sie werden unter anderem an Bäumen aufgehängt, an Bahngleise angebunden, in Brunneschächte oder Schluchten geworfen oder mit Säure übergossen“, berichtet Marsch-Organisatorin Julia Reinhardt. Rund 500.000 Galgos werden nach Angaben von spanischen Tierschützern zur Jagd gehalten. Nur wenige von ihnen haben das Glück im Tierschutz zu landen, viele von ihnen schwerverletzt.

2023 wurde das Tierschutzgesetz in Spanien erneuert, aber die Situation hat sich für Galgos und andere Jagdhunde dadurch nicht verbessert. Sie sind aus dem Tierschutzgesetz ausgenommen.

Politik gefragt, um Leid zu beenden

Der Galgo-Marsch findet in der Regel am letzten Samstag im Januar statt, kurz vor dem Welt-Galgo-Tag am ersten Februar. Dieses Jahr fällt der Kölner Marsch genau auf den ersten Februar. Ende Januar endet die Jagdsaison in Spanien und das massenhafte Aussortieren der Hunde nimmt seinen Höhepunkt.

Auch in anderen deutschen Städten – unter anderem in Berlin, München, Hamburg, Osnabrück, Saarbrücken, aber auch in Wien und Zürich - finden Galgo-Märsche statt, mit zunehmender Teilnehmerzahl. Im vergangenen Jahr marschierten in Köln rund 2500 mit etwa 5000 Hunden mit. „Diese Märsche alleine verbessern die Lebensbedingung der Hunde in Spanien nicht. Aber sie schaffen mehr Bewusstsein für das Thema. Um das Leiden der Tiere zu beenden, bedarf es jedoch der Politik. Es muss Einzug in der Europapolitik halten“, sagt“, sagt Reinhardt.

Der diesjährige Galgo-Marsch startet, wie auch in den Vorjahren, um 12 Uhr am Bürgerhaus Stollwerck in der Dreikönigenstraße 23. Von dort geht es, über die Severinstraße zum Heumarkt. Dort wird es eine Kundgebung geben, unter anderem wird Hunde- und Menschencoach Andreas Ohligschläger erwartet, der bereits bei den vorherigen Märschen mit von der Partie war. Nach der Kundgebung geht’s zurück zum Stollwerck.

Reinhardt hofft auf einen neuen Teilnehmerrekord in diesem Jahr. „Beim Kölner Galgo-Marsch sind nicht nur die Halter von Galgos, Podencos, Greyhounds und Settern eingeladen mitzumarschieren, sondern alle Hundebesitzer und alle Tierfreunde – egal ob mit oder ohne Hund“, betont sie.