Das Geschäft der Banden ist professionell aufgebaut. Die Kölner Polizei nennt aktuelle Zahlen zu den Drogen-Hotspots der Stadt.
Zahlen zu Drogen-HotspotsKölner Neumarkt hat besondere Sogwirkung für Dealer
Die Kölner Polizei hat auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ aktuelle Zahlen zu Aufgriffen von Straßendealern an den Drogen-Hotspots herausgegeben. Nachdem beispielsweise iranische Banden 2021 und 2022 auf dem Neumarkt über Straßenhändler, sogenannte „Läufer“, Heroin, Kokain und Crystal Meth absetzten, versuchen demnach nun albanische Gruppierungen, das Geschäft zu übernehmen.
„Nach derzeitigem Ermittlungsstand gehen die albanischen Straßenverkäufer gezielt auf Drogenabhängige im Bereich des Neumarkts zu, da sie offenbar um die Sogwirkung des Neumarkts mit Gesundheitsamt, Drogenkonsumraum und Echtstoffvergabe wissen und das dort verkehrende enorme Kundenpotential abgreifen wollen“, berichtete ein Polizeisprecher.
Professionelles Vorgehen
Das Geschäft haben die Banden professionell aufgebaut. So versorgen entsprechende „Depothalter“ von Bunker-Wohnungen oder Verstecken aus die aktive Innenstadtszene der Läufer mit neuem Stoff und kassieren die Drogengelder ab.
Seit Januar 2022 stellten die Rauschgiftfahnder am Brennpunkt Ebertplatz 180 tatverdächtige Personen fest, darunter etwa 120 Menschen aus afrikanischen Staaten. Im Kalker Zentrum besaßen 20 der 70 erwischten Dealer einen deutschen Pass, der Rest stammte unter anderem aus der Türkei, dem Irak, Syrien, Italien, Algerien und Rumänen. Auf den Ringen wurden 20 Personen aktenkundig, zur Hälfte handelte es sich um deutsche Staatsbürger.
Genauso sah es auf der Zülpicher Straße aus. Allerdings, so berichteten hochrangige Strafverfolger, mischen hier auch marokkanische Gruppen mit.
Am Wiener Platz/ Stadtgarten wurden seit Anfang 2022 gut 130 Dealer festgestellt. Gut 70 von ihnen waren Türken, Russen, Bulgaren oder Menschen aus afrikanischen Staaten, 60 Tatverdächtige waren Deutsche.