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Feier im NovemberKunsthaus KAT18 besteht seit zehn Jahren in der Südstadt

Lesezeit 2 Minuten
Künstlerische Leiterin Jutta Pöstges (l.) und Malerin Tanja Weiß arbeiteten bereits in den 1990er Jahren gemeinsam an Kunstprojekten.

Künstlerische Leiterin Jutta Pöstges (l.) und Malerin Tanja Weiß arbeiteten bereits in den 1990er Jahren gemeinsam an Kunstprojekten.

Das Projekt der Gemeinnützigen Werkstätten Köln GmbH bietet Künstlerinnen und Künstlern mit Behinderung Ateliers und Ausstellungsmöglichkeiten.

Im KAT18 entstehen täglich neue Welten. Die Einrichtung am Kartäuserwall ist zugleich Kreativlabor, Werkstatt und Begegnungsort für Künstlerinnen, Künstler sowie Gäste. Mit der Eröffnung im Jahr 2014 ermöglichten die Initiatoren der Gemeinnützigen Werkstätten Köln GmbH und des Vereins KUBist professionell ausgestattete Arbeitsplätze für Kunstschaffende mit kognitiven Beeinträchtigungen.

Aktuell nutzen 24 Personen die Räumlichkeiten im ehemaligen Schwulen- und Lesbenzentrum „Schulz“. Das weitreichende Spektrum umfasst Malereien, Zeichnungen, Textil-Arbeiten, Fotografien, Plastiken, Grafiken, Keramiken, Videos, Design, Mixed-Media sowie Performances. Ein integriertes Café erweitert die Einrichtung in den Stadtteil.

Die großräumigen Ateliers im KAT18 werden zurzeit von 24 Künstlerinnen und Künstlern mit kognitiven Behinderungen genutzt.

Die großräumigen Ateliers im KAT18 werden zurzeit von 24 Künstlerinnen und Künstlern mit kognitiven Behinderungen genutzt.

„Eigentlich gibt es uns schon viel länger. Wir haben 1993 in Sürth als Werkstatt angefangen und bald festgestellt, dass wir ein eigenes Haus benötigen. An diesem Traum haben wir gearbeitet. 2011 erfolgte schließlich der Umzug in die Südstadt und drei Jahre später öffneten wir hier offiziell“, berichtet Jutta Pöstges.

Das Team der künstlerischen Leiterin umfasst zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit abgeschlossenem Kunststudium oder Arbeitserfahrungen aus dem Bereich der Sozialwissenschaften. Als Schirmherrin fungiert Oberbürgermeisterin Henriette Reker.

Wir wollen gesellschaftliche und kulturelle Teilhabe herstellen.
Jutta Pöstges

Die begehrten Plätze in den Ateliers werden durch ein komplexes Auswahlverfahren an die Bewerberinnen und Bewerber vergeben. Im Laufe der Jahre entstanden Kooperationen mit renommierten Institutionen wie etwa dem Kolumba Museum, dem Kunstmuseum Bonn oder der Pina Bausch Foundation.

„Diese Orte sind wichtig, um eine Sichtbarkeit zu erreichen, dürfen aber nicht die letzte Station auf dem Weg zu einer vorurteilsfreien Präsentation von Werken behinderter Künstlerinnen und Künstler sein“, erklärt Pöstges. „Wir haben schon viel erreicht, es sind jedoch noch intensivere Formen der Zusammenarbeit auf Augenhöhe denkbar. Grundsätzlich wollen wir die gesellschaftliche und kulturelle Teilhabe von Menschen mit Behinderungen herstellen. Im KAT18 haben wir dafür einen sehr guten Standard erreicht, den es auszubauen gilt.“

So konnte unlängst durch Fördermittel der Kämpgen-Stiftung ein barrierefreier Veranstaltungsraum realisiert werden, der in den nächsten Wochen zur Nutzung übergeben wird. Langfristig ist die Erweiterung des erfolgreichen Projekts um eine inklusive Kunstakademie in Kalk auf dem ehemaligen KHD-Gelände geplant, die in den kommenden Jahren, unter anderem im Verbund mit dem Kulturamt der Stadt Köln, verwirklicht werden soll.

Das zehnjährige Jubiläum begehen die Besucherinnen und Besucher des KAT18 am 8. November mit einer Feier, in deren Rahmen aktuelle Arbeiten präsentiert werden.

Kunsthaus KAT18, Kartäuserwall 18, 50678 Köln, Telefon: 0221 5982627, www.kunsthauskat18.de