Neuer Polizeichef in Kölner Südwesten„Lage am Aachener Weiher hat sich verbessert“
Köln – Seine Eltern stammen aus Bochum, seine Großeltern wohnten neben den Grönemeyers, und manchmal, erzählt Michael Brockmann, habe seine Oma auch auf den kleinen Herbert aufgepasst. Kein Wunder, dass der 37-jährige Polizeioberrat „Bochum“ auswendig singen kann und seit der Kindheit Fan des VfL ist. „Beim Fußball schlägt mein Herz für Bochum. Aber meine Frau ist FC-Fan“, schiebt er eilig hinterher. Und: Seine beiden Kinder seien im Klösterchen in der Südstadt geboren.
Kölner Polizeiinspektion 2: 180.000 Einwohner, 170 Polizisten
Seit Oktober ist Michael Brockmann der neue Leiter der Kölner Polizeiinspektion 2, sein Revier liegt tief im Westen, genauer: im Südwesten. Es umfasst Lindenthal und Sülz samt Uni- und Gerichtsviertel, Marienburg, die Villengegend Hahnwald und den sozialen Brennpunkt Kölnberg in Meschenich. 180.000 Menschen leben im Bereich der Inspektion, 170 Polizistinnen und Polizisten sorgen hier für Sicherheit – vielseitiger ist wohl kaum eine andere Polizeiinspektion in der Stadt. „Da hast du gerade noch einen Einbruchsdiebstahl in Hahnwald und im nächsten Moment Streitigkeiten in Meschenich“, sagt Brockmann. „Das macht für mich den besonderen Reiz aus. Hier wird es nie langweilig.“
Seit 2016 lebt Brockmann, der zuletzt die Verkehrsdirektion der Polizei in Bonn geleitet und davor in Dortmund gearbeitet hat, mit seiner Familie im Belgischen Viertel. Zurzeit fährt er noch jeden Tag mit dem Fahrrad zur Arbeit auf die Wache in Sülz. Demnächst steht ein Umzug ins ruhigere Dellbrück an. Über den Südwesten der Stadt sagt er: „Ich finde es toll, da zu arbeiten, wo ich auch privat gerne unterwegs bin und die hohe Lebensqualität zu schätzen weiß. Es ist schön, dass ich jetzt auch etwas zur Sicherheit in diesen Veedeln beitragen kann.“
Köln: Situation am Aachener Weiher hat sich verbessert
Dazu gehört für ihn die Verbesserung der Verkehrssicherheit der vielen Radfahrer vor allem im Bereich der Universität genauso wie die Bekämpfung der Kriminalität am Kölnberg oder auch am Karl-Schwering-Platz in Lindenthal – wobei Brockmann klarstellt: „Es handelt sich da nicht um einen Kriminalitätsschwerpunkt, dafür ist die Zahl der Delikte zu gering. Gleichwohl nehmen wir natürlich die Sorgen der Anwohner ernst.“
Vor allem freitags und samstags sammeln sich auf dem Karl-Schwering-Platz vor der Tanzschule Gruppen von Jugendlichen, die mitunter Anwohner belästigen und hin und wieder auch aneinander geraten. „Das haben wir auf dem Schirm“, sagt Brockmann. Die Polizei fahre zu bestimmten Zeiten verstärkt dort Streife – ebenso wie auf den Uniwiesen und am Aachener Weiher, wo in manchen Sommernächten Partys in Schlägereien und Angriffe auf Polizei- und Rettungskräfte ausgeartet sind. „Da hat sich durch die getroffen Maßnahmen wie dem neuen Beleuchtungskonzept schon vieles verbessert“, sagt Brockmann.
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In den nächsten Wochen will er die Netzwerkpartner aus anderen Behörden, Institutionen und von sozialen Trägern kennen lernen, die bestehende „gute Arbeit“ intensivieren und neue Kontakte aufbauen. „Ohne eine enge Netzwerkarbeit geht es nicht“, ist Brockmann überzeugt. „Nur so kann man auch nachhaltig etwas verändern.“