An der viel befahrenen Cäcilienstraße sollen Textilfilter angebracht werden. Das Projekt könnte auch als Vorlage für andere Städte dienen.
Pilotprojekt der Stadt KölnTextilfilter an der Fassade der VHS soll die Luftqualität verbessern

An der Fassade der VHS sollen textile Luftfilter zur Verbesserung der Luftqualität angebracht werden.
Copyright: Stadt Köln
Die Stadt Köln plant, an der Fassade der VHS am Neumarkt textile Luftfilter anzubringen. Damit sollen gesundheits- und umweltschädliche Stickstoffe gefiltert und in unschädliche Nitrate umgewandelt werden. Laut einer Sprecherin der Stadt Köln soll die große Textilfassade voraussichtlich Ende März 2024 an der Nordseite der Volkshochschule an der viel befahrenen Cäcilienstraße angebracht werden.
Die Luftfilter sollen das Stickoxid aus der Luft in Nitrat umwandeln
Der Filter besteht aus zwei bedruckten Membranflächen von jeweils 8 mal 20 Metern Größe und ist mit Messtechnik ausgestattet. Ein Jahr lang soll die Luftqualität vor und hinter den Membranen gemessen werden, um die luftreinigende Leistung der Filter auszuwerten und zu dokumentieren.
Die Membranen selbst sind aus recycelten Materialien hergestellt und können durch eine spezielle Beschichtung die Umwandlung von Stickoxiden zu Nitrat anregen, welches wiederum als Nährstoff für die städtischen Grünflachen dienen kann.
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Der Gesundheitsschutz der Kölnerinnen und Kölner hat für die Stadt Köln höchste Priorität.
Über die filternde Wirkung hinaus könne die Textilfassade auch den Energieverbrauch der VHS reduzieren. Sie schränke die Sonneneinstrahlung in die Innenräume deutlich ein, wodurch diese weniger gekühlt werden müssten. Der Blick von innen nach außen soll dabei – ähnlich wie bei bedruckten Fensterscheiben von Bussen – weiterhin gut möglich sein.
Das Umweltprojekt wird in Zusammenarbeit mit der Stiftung „Lebendige Stadt“ und dem Unternehmen Schüco umgesetzt. Schüco finanziere dabei die Herstellung und Montage der Membran mit etwa 250.000 Euro. Die Stiftung „Lebendige Stadt“ stelle 100.000 Euro für die Messungen zur Verfügung. Der Beitrag der Stadt Köln bestehe darin, die Nutzung der Fassadenfläche zu ermöglichen sowie die anfallenden Gebühren von 20.000 Euro zu erstatten.
Das Pilotprojekt in Köln könnte Vorbild für andere Städte sein
Oberbürgermeisterin Reker sagte, der Gesundheitsschutz der Kölnerinnen und Kölner habe höchste Priorität. „Daher setzen wir bereits eine Vielzahl von Maßnahmen um, damit die Luftqualität in unserer Stadt verbessert wird.“
Über die Planungen an der Volkshochschule Köln sagt sie weiter: „Im Rahmen eines Pilotprojektes mit der Stiftung ‚Lebendige Stadt‘ und dem Unternehmen Schüco untersuchen wir nun in der dicht befahrenen Innenstadt, inwieweit auch textile Luftfilter Schadstoffe reduzieren können.“
Der Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung „Lebendige Stadt“, Alexander Otto, sieht in der Luftverschmutzung in Europa die größte Umweltbedrohung für die Gesundheit. Vor allem die Städte seien da in der Verantwortung.
„Deshalb möchte meine Stiftung eine innovative und einfach nachzuahmende Blaupause liefern, wie verschmutzte Luft durch einen Fassadenfilter von Stickoxiden gereinigt werden kann“, so Otto.