Wie aus einer App dank vieler Kölner User ein qualitativ hochwertiges Kölle Quiz Kartenspiel wurde.
Wie kölsch bist Du?Wie das Kölle Quiz entstand und trotz Rückschlägen entwickelt wurde
Wie wird ein Streichholz auf Kölsch genannt? Wofür sind die Cologne Cardinals bekannt und wofür wurde unter anderem in seiner Geschichte die Hahnentorburg genutzt? Das Kölle Quiz vereint in elf Kategorien und 500 Fragen alles, was ein echter Kölner, aber auch Immi wissen könnte. Auch Klassiker, wie die Frage, wie lange der Dombau dauerte oder wann Köln der Status einer Reichsstadt verliehen wurde, gehören zum Fragenkatalog.
Ausgedacht hat sich das Kartenspiel „Immi“ Robin Kracht, als er damals mit seinem besten Freund aus Paderborn in die Domstadt zog. Kracht studierte Business Administration und digitales Management, sein bester Freund war Programmierer. „Wir wussten damals echt nicht, was ein halber Hahn, Himmel und Ääd ist oder was Kölsch und Karneval wirklich bedeuten. Es gibt allerdings viele, die das nicht wissen“, sagt der heute 31-Jährige.
Von der Quiz-App zum Kartenspiel: Ein Schicksalsschlag verändert Pläne
So fand das heutige Spiel zunächst im Digitalen vor fünf Jahren seinen Anfang. Auf Basis des Quizduells entwickelten die beiden vor fünf Jahren eine Quiz-App, die sich dank vieler User schnell mit weiteren Fragen und Verbesserungsvorschlägen füllte. Dann kam das, was Kracht heute „unvorhersehbare Gründe“ nennt. Sein Freund, den er deshalb auch nicht namentlich nennen mag, wurde krank. Die Hoffnung, dass er sich schnell erholt, ist mittlerweile zerschlagen. Sein Freund ist in die Heimat zurück.
„Er war ein echtes Programmiergenie, die App war technisch schon der Wahnsinn und brauchte auch ständig ein neues Update.“ Die zwei hatten große Pläne, es sollte Quizze für andere Städte geben, um Städteduelle auszutragen. Die Unterstützung kam nicht nur von den Nutzern der App, sie erhielten auch ein Gründungsstipendium des Landes NRW.
Alles mit einem Schlag vorbei. Das Stipendium lief aus und sein bester Freund aus Kindheitstagen erholte sich nicht. „Ich habe damals hunderte E-Mails bekommen, aber es fehlte einfach der App-Entwickler.“ Ganz aufgeben wollte Kracht nicht und entwickelte ein Kartenspiel aus den besten Fragen. „Die Qualität der Fragen ist wirklich auch den damaligen App-Nutzern zu verdanken.“
Kölner Quizspiel feiert Comeback
Kracht selbst fuhr mit dem nachhaltigen Spiel von Buchhandlung zu Buchhandlung und begeisterte Thalia und selbständige Rewe-Märkte von seinem Produkt „made in Germany“. Von der damaligen Auflage wurden in kürzester Zeit rund 4000 Spiele verkauft.
Vor zwei Jahren riss Kracht ein schwerer Autounfall aus seinen damaligen Lebensplänen. „Eigentlich habe ich mich erst vor kurzem davon erholt, auch dank meiner neuen Freundin.“ Die beiden wohnen zusammen in der Südstadt, Kracht berät selbständig Firmen in Nachhaltigkeit. Seine Freundin hat ihn ermuntert, das Quiz noch einmal in Angriff zu nehmen. Es sei einfach zu gut, denn auch Nicht-Immis können sich die Frage stellen: „Wie kölsch bin ich wirklich?“
„Wir wollten echt mit Fachwissen vor Urkölnern glänzen“, sagt er in Rückbeschau zur Idee. Einige Kategorien waren in der Entwicklung nicht einfach. Am schwersten sei die Sprache gewesen. Altkölsch oder Neukölsch? „Wir haben uns da von der Akademie för uns kölsche Sproch beraten lassen und im kölschen Grundgesetz sogar Fehler entdeckt.“
1000 Spiele sind noch fertig hergestellt. Es könnten natürlich wieder mehr werden. Es wäre nicht die einzige Idee. „Ich habe da noch einige Ideen für uns Kölner in der Schublade“, sagt Kracht. Das Spiel gibt es in vielen Buchläden oder Online für 19,99 Euro. Pro verkauftem Spiel wird in Kooperation mit den Forstfreunden ein Baum in Malawi gepflanzt.